Dädăla
Name eines eigentümlichen
Festes der Böotier zu
Ehren der
Hera.
[* 2] Nach der
Sage hatte sich
die
Göttin einst mit
Zeus
[* 3] überworfen und auf dem Kithärongebirge verborgen. Da ließ
Zeus das Gerücht verbreiten, er wolle
sich mit einer andern vermählen, und zugleich ein aus
Eichenholz geschnitztes
Bild in bräutlichem
Schmuck
auf einem
Wagen mit zahlreichem
Gefolge und unter Absingung von Hochzeitsliedern am Kithäron vorüberfahren. Voller
Eifersucht
stürzte sich
Hera auf die vermeintliche Nebenbuhlerin; als sie aber das hölzerne
Bild fand, löste sich ihr
Zorn in
Lachen.
Sie versöhnte sich mit ihrem Gemahl, setzte sich selbst auf den Brautwagen und stiftete zum Andenken
das
Fest, das fortan alle sieben Jahre von den Platäern allein (kleine Dädala
), alle 60 Jahre aber von sämtlichen
böotischen Bundesstädten gemeinsam (große Dädala
) gefeiert wurde.