(spr. tschör-), Karl von, Freiherr von Czernhausen, Staatsmann und Statistiker, geb. 5. Mai 1804 zu Tschernhausen
in Böhmen, studierte zu Prag und Wien und kam, 1828 im Staatsdienst angestellt, nach Triest und Mailand, wo
er 1834 zum Präsidialsekretär ernannt wurde. Im J. 1841 als Direktor der administrativen Statistik nach Wien berufen, organisierte
er hier die Statistische Anstalt und gab die regelmäßig erscheinenden »Tafeln der Statistik der österreichischen Monarchie«
(Wien 1841 ff.) heraus. Er ward 1846 zum Hofrat bei dem Generalrechnungsdirektorium ernannt und unter Beibehaltung
des Statistischen Büreaus in das Handelsministerium berufen.
An der Neugestaltung Österreichs nahm Czoernig thätigen Anteil durch die ihm übertragene Organisierung mehrerer Zentralstellen,
wie der Zentralseebehörde zu Triest (1850-52), der Zentralkommission für Erhaltung der Baudenkmäler (1853-63), welche durch
ihre Leistungen sich allgemeine Anerkennung erwarb, endlich der statistischen Zentralkommission (1863-65).
Im J. 1850 ward er Sektionschef im Handelsministerium und erhielt die Oberleitung der öffentlichen Bauten (1852), dann des
Staatseisenbahnwesens (1853-59), in welcher Stellung er unter anderm das Eisenbahnkonzessionsgesetz bearbeitete. Im J. 1852 wurde
er in den Freiherrenstand erhoben und 1859 zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt. 1866 trat Czoernig in Ruhestand
und lebt seitdem in Görz.
Seine umfassendste Arbeit ist die große ethnographische Karte der österreichischen Monarchie, aus 9 Blättern bestehend und
von 3 Bänden Text (Wien 1855-57) begleitet. Von seinen Schriften verdienen hervorgehoben zu werden: »Österreichs Neugestaltung
von 1848 bis 1858« (Wien 1859, 2 Bde.);
»Das österreichische Budget für 1862, verglichen mit jenen der
vorzüglichern andern Staaten« (das. 1862, 2 Bde.);
»Statistisches Handbuch für die österreichische Monarchie« (4. Aufl., das. 1861);
»Darstellung der Einrichtungen über Budget,
Staatsrechnung und Kontrolle in Österreich, Preußen, Sachsen, Bayern etc.« (das. 1866);
»Das Land Görz und Gradiska« (das. 1873);
»Görz, Österreichs Nizza« (das. 1874);
»Die alten Völker Oberitaliens« (das. 1885);
»Die ethnologischen
Verhältnisse des österreichischen Küstenlandes« (Triest 1885).
(spr. tschör-), Karl, Freiherr von Czernhausen, Statistiker, geb. 5. Mai 1804 zu Czernhausen in Böhmen, studierte
zu Prag und Wien, trat 1828 in den österr. Staatsdienst ein und wurde 1841 als Hofsekretär und Direktor der administrativen
Statistik nach Wien berufen. Unter ihm begann die regelmäßige Veröffentlichung der umfassenden statist.
Arbeiten in den «Tafeln zur Statistik der österr. Monarchie» (Wien 1842 fg.). 1850 trat er als Sektionschef in das Handelsministerium.
Seitdem besonders für möglichste Centralisierung der Angelegenheiten der Schiffahrt und des Seehandels thätig, organisierte
und leitete er 1850-52 die Centralseebehörde zu Triest. Im Juni 1852 wurde Czörnig in den Freiherrenstand
erhoben und 1859 zum Wirkl. Geheimrat ernannt. Gleichzeitig im Ministerium Chef der Sektion für das Eisenbahnwesen, machte
sich Czörnig durch Bearbeitung des Eisenbahn-Konzessionsgesetzes sowie durch Entwerfung des Eisenbahnnetzes für die Monarchie
verdient.
Auch organisierte und leitete er die Centralkommission der Erhaltung der Baudenkmäler (1852-63). Daneben
behielt er fortwährend die Leitung der offiziellen statist. Arbeiten, war 1863-65 Präsident der von ihm organisierten statist.
Centralkommission, trat 1865 in den Ruhestand und zog sich nach Görz zurück. Er starb dort 5. Okt. 1889. Unter C.s litterar.
Arbeiten sind noch besonders hervorzuheben: die große ethnogr. Karte der österr. Monarchie (4 Blatt,
Wien 1855) und die «Ethnographie der österr. Monarchie» (3 Bde.,
ebd. 1855-57),
C.s Hauptwerk; ferner «Österreichs Neugestaltung» (Stuttg. 1858),
«Statist. Handbüchlein für die österr.
Monarchie» (3. Aufl., Wien 1861),
«Das österr. Budget für 1862 in Vergleichung mit jenen der vorzüglichern andern europ.
Staaten» (3. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1862),
«Darstellung der Einrichtungen über Budget, Staatsrechnung und Kontrolle in Österreich, Preußen
u. s. w.» (ebd. 1866); «Görz, Österreichs Nizza» (2 Bde., ebd. 1873-74).