Czerny
(spr. tscherni), richtiger Crni (der Schwarze), Beiname des serb. Fürsten Karadjordje (s. d.), des «Schwarzen Georg».
Czerny
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Czerny
(spr. tscherni), richtiger Crni (der Schwarze), Beiname des serb. Fürsten Karadjordje (s. d.), des «Schwarzen Georg».
Czerny
(spr. tscherni),
Karl, deutscher
Pianist und
Komponist, geb. zu
Wien,
[* 2] war
Schüler seines
Vaters Wenzel
Czerny
(1752-1832, seit 1785 Musiklehrer in
Wien), trat 1800 bereits öffentlich als
Klavierspieler
auf und
war mit 15 Jahren einer der gesuchtesten Pianofortelehrer
Wiens.
Außer mehrern
Reisen nach
Leipzig,
[* 3]
Paris,
[* 4]
London
[* 5] u. s. w. lebte
er immer als Klavierpädagog in
Wien, wo er starb. Hier verkehrte er viel mit
Beethoven, dessen
Schüler er
zuweilen genannt wird. Czerny
hat auf
Grund dieses Verkehrs an vielen
Stellen
Erinnerungen an
Beethoven veröffentlicht. In
Kompositionen
versuchte Czerny
sich frühzeitig; doch erschienen seine ersten Sachen
(Variationen für
Klavier und
Violine und ein vierhändiges
Rondo) erst 1819 im Druck.
Die
Stücke gefielen und zogen eine lange Reihe anderer nach sich, sodaß im ganzen über 1000 größere
und kleinere Werke von ihm veröffentlicht wurden. Darunter sind
Kompositionen größten
Umfangs, zwei
Sinfonien,
Messen, Kantaten,
Quartette,
Quintette u. s. w. Der handschriftliche Nachlaß, gleichfalls sehr mannigfaltig, umfaßt 400 Werke.
Die
Kompositionen
C.s sind formgewandt, aber
geistig ziemlich gehaltlos. Nur seine Übungswerke für
Klavier, voran
«Die Schule der Geläufigkeit» und «Die
Kunst der Fingerfertigkeit» haben sich behauptet. Außerdem war Czerny
als Bearbeiter ungemein thätig. Bekannt
sind seine wertvollen
Klavierauszüge Beethovenscher
Sinfonien, seine
Ausgabe von
Bachs «Wohltemperiertem
Clavier». Auch als Theoretiker
und Musikgelehrter versuchte sich Czerny
durch verdienstliche
Übersetzung franz.
Arbeiten von
Reicha und
Adam, durch
einen eigenen
«Umriß der Musikgeschichte» u. s. w.
Czerny
(spr. tscherni), Vincenz, Chirurg, geb. zu Trautenau in Böhmen, [* 6] studierte in Wien Medizin, war längere Zeit Assistent an Billroths Klinik und wurde 1871 ord. Professor der Chirurgie und Direktor der chirurg. Klinik in Freiburg [* 7] i. Br., 1877 in Heidelberg. [* 8] Seine wichtigsten Arbeiten, durch die er wesentlich zur Entwicklung der modernen Chirurgie beitrug, betreffen hauptsächlich die Operationen am Kehlkopfe, Schlundrohre, Magen [* 9] und Darm, [* 10] an Niere und Gebärmutter, [* 11] sowie die Radikaloperation der Hernien. Außer vielen Journalabhandlungen schrieb er: «Über die Beziehungen der Chirurgie zu den Naturwissenschaften» (Freiburg 1872),
«Beiträge zur operativen Chirurgie» (Stuttg. 1878). Er ist Mitherausgeber der «Beiträge zur klinischen Chirurgie» (Tüb. 1884 fg.).