Titel
Czech
(spr. tsch-), 1) Franz Hermann, Priester des Piaristenordens, geb. zu Münchengrätz in Böhmen, [* 2] trat 1808 zu Leipnik in Mähren in den genannten Orden, [* 3] wurde dann Lehrer am Gymnasium zu Nikolsburg und studierte zu Kremsier Philosophie, dann Theologie. Zum Priester geweiht, wirkte er an der k. k. Theresianischen Ritterakademie zu Wien [* 4] bis 1816 als Präfekt der Zöglinge der Humanitätsklassen, dann bis 1819 als Präfekt der Philosophen und Professor der Philosophie, wurde 1818 Religionslehrer am k. k. Wiener Taubstummeninstitut und bestrebte sich als solcher, die deutsche Artikulations- oder Lautmethode S. Heinickes mit der französischen des Abbé de l'Epée (Zeichensprache) zu verschmelzen und den Unterricht der Taubstummen nach Grasers (s. d.) Vorschlag in die allgemeine Volksschule einzuführen.
Beide Bestrebungen mußten
in der Hauptsache mißlingen; doch bleibt Czechs
Verdienst, für das Taubstummenwesen vielfach
angeregt zu haben, davon unberührt. Im J. 1839 zum
Professor der
Theologie an de k. k.
Akademie der bildenden
Künste ernannt,
mußte er schon im folgenden Jahr wegen
Krankheit sein
Amt aufgeben, lebte eine Zeitlang in
Wien, begründete
dann, 1845 ins Piaristenkollegium zu
Nikolsburg zurückgekehrt, die israelitische Taubstummenschule daselbst; starb Einige
von ihm herausgegebene Lehrbücher, so die
»Denk- und
Sprachlehre«
(Wien 1836), waren zu ihrer Zeit angesehen und verbreitet.