Czajkowski
(spr. tschai-), Michael, poln. Novellist, geb. 1808 zu Helczyniec bei Berditschew in der Ukraine, beteiligte sich 1831 an dem Aufstand in der Ukraine, begab sich dann nach Paris, [* 3] war später Agent der franz. Regierung in Konstantinopel [* 4] und trat, als Rußland seine Entfernung verlangte, 1851 zum Islam über. Er erhielt den Namen Mohammed Sadik, war 1854 Befehlshaber zweier türk. Kosakenregimenter, kämpfte in der Dobrudscha gegen die Russen und beschwichtigte 1870 den drohenden Aufstand in Bulgarien. [* 5] 1873 von Rußland amnestiert, lebte er in Kiew, [* 6] von wo er bei seinen Landsleute Propaganda für Rußland machte. Er starb durch Selbstmord auf seinem Gute im Gouvernement Tschernigow Von seinen in der Ukraine und den südslaw.
Ländern spielenden histor. Romanen und Erzählungen (neue Aufl., 11 Bde., 1862-75) seien erwähnt: «Kosakengeschichten» (Par. 1837; deutsch von Minsberg u. d. T. «Nationalsagen der Kosaken», Glog. 1838, und von Jordan, «Bilder aus dem Kosakenleben», Bd. 1-3 der «Ausgewählten Romane C.s», Lpz. 1842),
«Wernyhora» (2 Bde., Par. 1837; deutsch Lpz. 1841, und von G. Diezel in Spindlers «Belletristischem Ausland», Bd. 32-37),
«Kirdschali» (Par. 1838; deutsch von Scherbel, Lissa [* 7] 1840, und von Diezel im «Belletristischen Ausland», Bd. 38-40),
«Der Hetman der Ukraine» (2 Bde., Berl. 1841; deutsch als «Der Kosakenhetman» von Jordan in den «Ausgewählten Romanen», Bd. 4-6, Lpz. 1843),
«Stefan Czarniecki» (Par. 1840) u. a. -
Seine Biographie findet sich in dem Werk «Männer der Zeit», Bd. 2 (Lpz. 1862).