(spr. tschatzki), Tadeusz, Graf, poln. Schriftsteller, geb. 28. Aug. 1765 zu Poryck in Wolhynien, erhielt bei einem
Oheim in Danzig seine Erziehung und 1785 von König Stanislaus August eine Stelle beim Hofgericht in Warschau mit dem Auftrag, das
geheime Kronarchiv zu ordnen, wurde 1788 vom Reichstag zum Mitglied der Schatzkommission erwählt und
später als eifriger Anhänger der Konstitution vom 3. Mai 1791 von der Kommission mit der Berichterstattung an den Senat beauftragt.
Als nach der zweiten Teilung Polens seine Güter eingezogen worden waren, ließ er sich als Professor zu Krakau nieder. Kaiser
Paul I. gab ihm seine Güter zurück. Dem Kaiser Alexander I. legte er einen Plan vor, den vernachlässigten
öffentlichen Unterricht in den altpolnischen Provinzen zu heben, und erwirkte die Gründung eines Gymnasiums zu Kremenez, dessen
Direktor er dann wurde. Wegen seines Eifers, in der Jugend Liebe zur polnischen Volkstümlichkeit zu wecken, seitens des
russischen Gouvernements der Verführung der Jugend angeklagt, rechtfertigte er sich 1807 in Petersburg so glänzend, daß ihn
der Kaiser zum Stellvertreter des Fürsten Czartoryiski, des Kurators des öffentlichen Unterrichts in den westlichen Gouvernements,
ernannte. Er gründete mit einem Opfer von 500,000 Thaler von seinem eignen Vermögen mehrere Erziehungsanstalten. Er starb 8. Febr. 1813 in
Dubno. Seine Werke erschienen Posen 1843-45 in 3 Bänden. Sein Hauptwerk handelt von den polnischen und litauischen Gesetzen (»Olitewskich
i polskich prawach«, Warschau 1800, 2 Bde.).
(spr. tschatzki), Tadeusz, Graf, poln. Schriftsteller, geb. 28. Aug. 1755 zu Poryck in Volhynien, erhielt eine Stelle
beim Hofgericht in Warschau und war mehrere Jahre Mitglied der Schatzkommission des Reichstags. Seine Güter wurden bei der
zweiten Teilung Polens konfisciert und ihm erst nach der Thronbesteigung Pauls I. zurückgegeben, bei dessen
Krönung er als Deputierter des volhyn. Gouvernements in Moskau anwesend war. Eine seiner Hauptbestrebungen war, den öffentlichen
Unterricht in den altpoln.
Provinzen Rußlands zu heben. Nachdem er 1803 zum Visitator der Schulen in den Gouvernements Volhynien, Podolien und Kijew ernannt
worden war, wußte er die Gründung und reiche Dotierung des sog. Volhynischen
Gymnasiums (in Kremenez) ins Werk zu setzen, welches, seine Lieblingsschöpfung, bis zum J. 1833, wo es polit. Rücksichten
halber aufgehoben wurde, den Mittelpunkt geistigen Lebens in den genannten drei Gouvernements und patriotischer Ausbildung
einer ganzen Generation abgeben sollte. Er starb 8. Febr. 1813 zu Dubno. Czacki war einer von denen,
die durch Schrift und Wort zur Belebung des nationalen Geistes in Polen am meisten beigetragen haben.
Seine Werke («Dziela», 3 Bde.,
Posen 1843) sind histor. und numismat. Inhalts. Sein Hauptwerk handelt von den litauischen Gesetzen «O litewskich
i polskich prawach» (2 Bde., Warsch.
1800). Seine Sammlungen kamen in den Besitz des Fürsten Czartoryski. Derselben gräfl. Familie gehörte
Wladimir Czacki an, geb. 1834 in Poryck. Er widmete sich dem Priesterstande, ging nach
Rom und erwarb sich die Gunst des Staatssekretärs Antonelli und der Päpste Pius IX. und Leo XIII. 1879 wurde Czacki zum Nuntius in
Paris ernannt und kehrte 1882 als Kardinal nach Rom zurück. Er starb 9. März 1888 in Rom.