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Geschichte. Im
Altertum waren namentlich die Orte Papbos,
Amathus und Idalion als
Kultus- stätten der
Aphrodite
[* 3] berühmt, deren
Verehrung von Cypresse
aus nach
Griechenland
[* 4] gelangte und die daher
Cypris
(Kypris) oder
Cypria (Kypria) sse- nannt wurde.
Andere namhafte
Städte waren Ki- tion,
Salamis, Keryneia, Lapethos, Soloi, Marion (später
Arsinoe genannt) und Kurion.
In Hinsicht des
Bodens war Cypresse
reich an Weizen,
Wein,
Feigen,
Honig u. s. w., an
Edelsteinen und andern wert- vollen
Mineralien,
[* 5] namentlich aber an dem nach der
Insel benannten Kupfer,
[* 6] welches in den Hütten
[* 7] und Kupferhämmern bei Tamassos und Soloi be-
arbeitet wurde.
Auch verfertigte man
Teppiche und andere kostbare
Webereien. Die ersten Kolonisten waren Phönizier; aber
frühzeitig ließen sich auch griech. Einwanderer auf (5. nieder, welche allmählich den größten
Teil der
Insel hcllenisierten; die
Be- wohner sprachen einen altertümlichen griech. Dialekt, bedienten sich aber eigentümlicher
^chriftzeichen, deren Entzifferung erst in der neuesten Zeit gelungen ist. Ausgang des 8. Jahrh, wurde
die Östhälfte, im 7. Jahrh, auch die Westhälfte der
Insel von den Assyrern unterworfen. Um 550 eroberte sie König
Amasis
von
Ägypten,
[* 8] worauf sie unter Kambyses zugleich mit
Ägypten um 525 v. Chr. an die
Perser überging. Wiederholte Versuche der
Athener, Cypresse
der Perserherrschaft zu entreißen, hatten nur vorüber- gehend Erfolg;
in den wichtigsten
Städten, wie na- mentlich in
Salamis, regierten einheimische, dem Perserkönig tributpflichtige
Dynasten,
die sich aber bisweilen fast ganz unabhängig von
Persien
[* 9] mach- ten, wie Euagorav I. von
Salamis, dem 410-374 v. Chr. fast
die ganze
Insel gehorchte. Nach der
Schlacht bei Issos unterwarf sich die
Insel freiwillig Alerander d. Gr. 332 v. Chr.,
nach dessen
Tode sie, nachdem sich
Antigonus und
Ptolemäus lange um sie gestritten, schließlich an den letztern kam.
In den
Händen der Ptolemäer blieb sie, bis die Nömer den
Besitz derselben 58 v. Cbr.
an sich rissen. Nach der
Teilung des röm.
Kaisertums blieb sie dem östl.
Reiche unterworfen. Doch empörte sich auf Cypresse
der Prinz Isaak Komncnos
gegen den
Kaiser
Andro- nikos I. (1184) und hielt d'ie
Insel, bis Richard I. von England 1191 sie eroberte und 1193 die Fa-
milie Lusignan mit ihr belehnte. Nach dem Aus-
sterben der Lusianans in der männlichen Linie kam
Jakob,
ein natürlicher Sprößling derselben, zur Re- gierung. Er hatte die Venetianerin Caterina
Cor- naro zur Gemahlin, die nach
seinem
Tode (1473) für ibren unmündigen Sohn die Regierung führte, 1489 aber sich genötigt sah, die
Insel ihren
Lands- leuten,
den Venetianern, zu überlassen.
Diese blie- ben im Besitze, bis 1570 und 1571 die Feldherren Eclims II., der Admiral Piali und Lala Muham- med Pascha, nach der tapfersten Gegenwehr des Marco Antonio Vragadino, der 11 Monate lang Famagusta verteidigte, die Insel eroberten und mit dem türk. Reiche vereinigten. Im Juli 1832 besetzte Mehemcd - Ali von Ägypten die Insel und wurde 1833 vom Sultan förmlich damit belehnt; 1840 kam sie wieder in den Besitz der Pforte. Durch den Vertrag vom überließ die Pforte unter dem Vorbehalt ihrer Souveräni- tätsrechte die Verwaltung C.s an England.
Näher bestimmt wurde das Verhältnis C.s durch den Anbangsvertrag vom Am 11. Juli wurde die engl. Occupation C.s verkündet. Seitdem bat sich der Handel der Insel sehr gehoben. Große Hafenbauten wurden vorgenommen, energische Maß- regeln gegen die Heuschreckenplage ergriffen und cngl. Schulen gegründet;
aber die Zufriedenheit der Cyprier mit der neuen Herrschaft sich zu erwerben hat England nicht verstanden.
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Insel Cypresse
lin den «Jahresberichten der Googr. Gesellschaft M
München»,
[* 17] 1890, Heft 13).
vzfpSrnä ^.,
Cy pergras, Pflanzengattung aus der Familie der Cyperaceen (s. d.) mit gegen 500 fast
über die ganze Erde verbreiteten, meist aber tropischen
Arten. Sie haben zweizeilige, zusammen- gedrückte
Ahrchen, die in zusammengesetzte, von langen Scheideblättern umgebene
Trugdolden, sel- tenin kopfförmige
Büschel gestellt
sind. Den
Blüten fehlen
Borsten und Schüppchen. In
Deutschland
[* 18] sind am häufigsten (^. ÜHV68c6U8 ^). und (^. lu8eii3 _/^.
In der oberrhein.
Tiefebene wird die mediterrane Art (^. 68eui6iiw8 _lv. häufig ihrer mehlreichen
Wurzel-
knollen, der sog. Erd
m andeln (s. d.), halber gebaut.
Die wichtigste Art ist ciuoi'nm ^.), die ägypt. Papierstaude (s. ?ap^i-ii8). Cypervitriöl, Kupfervitriol (s. Kupfersulfat). Eyperwein, s. Cypcrn (S. 653d). (l^praoa., s. Porzellanschncckcn und Kauri. [* 19] Eypresfe ((^upi-"88u8 ^om'n.), eine der Familie der Nadelhölzer [* 20] (s. 0.), Abteilung der Cuprcssincen, angchörige Pflanzengattung, deren Arten immer- grüne Bäume und Sträucher sind, mit Unnen, meist dachziegelig angedrückten Blättern und fast kugeligen Zapfen, [* 21] unter deren schildförmigen Schuppen zahl- reiche harte, geflügelte Samen [* 22] liegen. Man tennt 12 Arten, die in den wärmern Gegenden der nördl. gemäßigten Zone vorkommen. Die bekannteste und be- rühmteste Art ist die gemeineC. (Oui)i'688U8 86inp6i-' vir ^., s. Tafel: GymnospermenII, [* 1] Fig.
1) mit den Varietäten ka8tiFiat3. und nori^ontali^ welche im Orient, in Nordafrika und Südeuropa wächst, aber den deutschen Winter nicht erträgt, und Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶