Cynewulf
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angelsächs. Dichter, s. Kynewulf.
Cynewulf
5 Wörter, 45 Zeichen
Cynewulf,
angelsächs. Dichter, s. Kynewulf.
engl. Dichter des 8. Jahrh., in dessen zweite Hälfte seine Dichtungen fallen, nach einigen ein Nordhumbrier, nach andern ein Westsachse. Nicht ohne gelehrte Bildung, pflegte er zunächst als fahrender Sänger volkstümliche Dichtung, besonders die Rätselpoesie, ein altgermanisches Gut. Ein wunderbares Gesicht, [* 4] die Erscheinung des heiligen Kreuzes, von der er in einem eignen Gedicht berichtet, wies seinen Sinn in ernste Bahnen: fortan besang er im »Christ« des Heilands Geburt, Himmelfahrt und Wiederkunft, in einem andern Werk die Höllenfahrt. Nach lateinischem Muster arbeitete er den »Phönix« und die Legenden vom heil. Guthlak, von Juliana, Andreas, Elene. Die beiden letztern gab J. Grimm (Kassel [* 5] 1840),
die »Elene« J. ^[Julius] Zupitza (Berl. 1877) heraus (alles in Greins »Bibliothek der angelsächsischen Poesie«, Bd. 2, und übersetzt in dessen »Dichtungen der Angelsachsen«, Bd. 2).
Vgl. Wülcker, Über den Dichter (in »Anglia«, Bd. 1);
Ramhorst, Das altenglische Gedicht vom heil. Andreas und der Dichter Kynewulf (Leipz. 1886).