Cyklus
(griech. kyklos, »Kreis, [* 2] Zirkel«),
in Bezug auf
Chronologie eine wiederkehrende Reihenfolge von
Jahren, nach deren
Ablauf
[* 3] gewisse Zeitverhältnisse oder
Erscheinungen sich stets erneuern oder wiederholen. Ein und derselbe Cyklus
zwei- oder mehreremal
wiederholt bildet eine
Periode (s. d.). Die drei hauptsächlichsten Cyklen, welche in den
Daten alter
Urkunden
vorkommen, sind der Sonnencyklus
, Mondcyklus und Indiktionscyklus. Über den Sonnencyklus (cyclus solaris oder concurrentium),
auch
Sonnenzirkel genannt, oder Cyklus
des
Sonntagsbuchstaben sowie über den Mondcyklus
oder Cyklus von 19
Jahren (cyclus lunaris,
cyklus
decemnovennalis), Cyklus der goldenen Zahl
, vgl.
Kalender.
Die Einführung des Mondcyklus
in die kirchlichen
Zeitrechnungen wird gleich der des Sonnencyklus
Dionysius dem
Kleinen zugeschrieben,
welcher auch das Jahr vor
Christi
Geburt zum ersten dieses Cyklus
bestimmte. Ostercyklus (cyclus paschalis, circulus
magnus paschae,
nach dem ersten Erfinder auch periodus Victoriana und nach dem Verbesserer periodus Dionysiana benannt)
oder großes Jahr (annus magnus) heißt eine aus
Sonnen- und Mondcyklus
kombinierte
Periode von 28 × 19 = 532
Jahren, nach
deren Verlauf
Wochentage und Mondphasen wieder in dasselbe
Verhältnis zu einander und zu den Monatsdaten treten wie vordem,
so daß also der gesamte
Kalender in seine alte
Ordnung wieder zurückkehrt. Der Indiktionscyklus
oder
Cyklus
der
Römerzinszahlen ist ein Zeitraum von 15
Jahren, welche mit 1-15 bezeichnet werden (Indiktionszirkel). In
Verbindung
mit dem 19jährigen Mondcyklus
steht der Epaktencyklus (s.
Epakten).