Cyclamen
L., Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceen (s. d.) mit 8 Arten, von denen die meisten in den Mittelmeerländern vorkommen. Es sind ausdauernde, stengellose Kräuter mit langgestielten, grundständigen, meist nieren- oder herzförmigen Blättern und ebenfalls grundständigen, einzeln stehenden, langgestielten, nickenden Blüten, welche einen fünfteiligen Kelch und eine kurzröhrige Blumenkrone mit langem, zurückgeschlagenem, fünflappigem Saum besitzen.
Die häufigste
Art ist Cyclamen
europaeum L., in
Deutschland,
[* 2] wo sie namentlich in den Wäldern der Alpengegenden, doch auch schon
in
Böhmen
[* 3] und Mähren auf steinigen, bemoostem Kalkboden vorkommt, unter dem
Namen
Erdscheibe, Saubrot und
Alpenveilchen bekannt (s.
Tafel:
Alpenpflanzen,
[* 1]
Fig. 11). Sie hat hübsche, purpurrote oder lilafarbene, sehr wohlriechende
Blumen und herzförmige, auf der obern
Fläche eine kreisförmige weiße Zeichnung zeigende
Blätter und ist im übrigen
Deutschland
eine sehr beliebte Zimmerzierpflanze.
Der
Knollen
[* 4] enthält einen
Brechen und
Purgieren bewirkenden Körper, das
Cyclamin (s. d.), weshalb die
Pflanze
für giftig und heilkräftig gilt. Der
Knollen wurde auch wirklich früher unter dem
Namen Radix Cyclaminis gegen
Kropf, Drüsenleiden
und bei
Trägheit der Thätigkeit des
Darmkanals gebraucht und wird noch jetzt in
Italien
[* 5] zu Salben verwendet. Geröstete
Knollen
haben keine nachteiligen Eigenschaften und sollen wie
Maronen schmecken. Auch die andern
Arten der Gattung
Cyclamen
haben ähnlich beschaffene
Knollen und übertreffen die gemeine
Erdscheibe zum
Teil noch in der Schönheit und
Größe der
Blumen. Cyclamen
coum Mill., hederifolium
Ait., neapolitanum
Ten. und repandum Sibt. sind südeurop.
Arten, die
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in Deutschland, etwas tief gepflanzt und im Winter bedeckt, sehr gut im Freien ausdauern. Cyclamen
persicum Mill. (s. Tafel: Kalthauspflanzen,
[* 6]
Fig. 2) ist eine der beliebtesten Zierpflanzen, die sich in Töpfen leicht ziehen läßt. Nur darf
man die Knollen nicht tief, sondern bloß etwa bis zum dritten Teil ihrer Stärke
[* 7] in den Boden setzen und
nach Entwicklung der Blätter nicht zu reichlich gießen. Die Vermehrung geschieht durch Samen,
[* 8] welcher im September in Töpfe
mit sandiger Heideerde gesät wird. Die jungen Pflanzen werden in kleinen Töpfen dicht unter den Fenstern des Kalthauses überwintert
und während des Sommers in Mistbeeten kultiviert. Die Blütezeit fällt in die Wintermonate.