Cyanmetalle
(Cyanide),
Verbindungen der
Metalle mit
Cyan, finden sich nicht in der
Natur, werden meist
aus
Cyanwasserstoffsäure
(Blausäure) und den betreffenden
Metalloxyden, die unlöslichen durch
Wechselzersetzung erhalten.
Die Cyanmetalle
der
Alkalimetalle namentlich entstehen aber auch auf sehr verschiedene
Weise (s.
Cyan). Die Cyanverbindungen der
Alkali-
und
Erdalkalimetalle sind in
Wasser löslich, und ihre
Lösungen reagieren alkalisch; die der Schwermetalle sind meist unlöslich.
Die erstern ertragen trockne Schmelzhitze, geben aber beim Erhitzen an der
Luft oder mit
Metalloxyden Cyansäuresalze.
Erhitzt man
Schwefelmetalle mit Alkalicyanmetallen
, so entstehen
Schwefelcyanverbindungen, und das
Metall wird regulinisch abgeschieden;
hierauf beruht die Anwendung der Alkalicyanmetalle
als Reduktionsmittel. Die Cyanverbindungen der Schwermetalle zerfallen
beim Erhitzen leicht in
Metall und
Cyan oder in Kohlenstoffmetall und
Stickstoff.
Die Alkalicyanmetalle
werden leicht durch
Säuren, auch durch die
Kohlensäure der
Luft, unter
Entwickelung von
Cyanwasserstoffsäure
zersetzt; ihre
Lösungen geben beim
Kochen
Ammoniak und Ameisensäuresalz und hinterlassen beim
Verdampfen ein
Kohlensäuresalz.
Die Cyanverbindungen der Schwermetalle werden durch
Wasserstoffsäuren zersetzt; sie verbinden sich leicht mit Alkalicyanmetallen
zu löslichen, kristallisierbaren Doppelcyaniden und sind daher in den
Lösungen der Alkalicyanmetalle
löslich.
Die
Verbindungen der letztern mit den Cyanverbindungen des
Eisens,
Kobalts und
Platins, zu denen das gelbe und rote
Blutlaugensalz
gehört, verhalten sich aber ganz abweichend von den übrigen Doppelcyaniden, haben offenbar eine wesentlich andre
Konstitution
und enthalten nicht mehr
Cyan als solches. Dies gilt auch von den blauen
Niederschlägen, welche im gelben
und roten
Blutlaugensalz durch
Eisensalze erzeugt und allgemein als
Berliner Blau
[* 2] bezeichnet werden.
Alle im
Magen
[* 3] löslichen
Cyanmetalle
sind heftig wirkende
Gifte. Bildet ein
Metall mehrere
Verbindungen mit
Cyan, so heißt die cyanärmere
Cyanür, die cyanreichere
Cyanid. Sie finden in der
Technik sehr vielfache Verwendung, besonders das
Cyankalium, die
Blutlaugensalze,
das
Berliner Blau und Doppelcyanide der edlen
Metalle in der
Galvanotechnik.