Cuspinian
,
Johannes (eigentlich Spießhaymer),
Diplomat und Gelehrter, geb. 1473 zu
Schweinfurt,
[* 2] studierte in
Wien
[* 3]
Philosophie
und
Medizin, wurde in letzterer
Fakultät
Doktor und erlangte durch seine
Beredsamkeit solches Ansehen, daß
er 1500
Rektor der
Universität und 1508
Celtes' Nachfolger als
Professor wurde.
Kaiser
Maximilian verwandte ihn zu mehreren diplomatischen
Sendungen, die er mit Erfolg ausführte (vgl. sein
Tagebuch in den
»Fontes rerum austriacarum«, Bd. 1). Der
Kaiser belohnte
ihn hierfür reichlich und ernannte ihn 1515 zum Vorsitzenden seines
Geheimen
Rats und zum
Anwalt der Stadt
Wien. Daneben betrieb er humanistische und geschichtliche
Studien, gab mehrere
Klassiker und mittelalterliche
Autoren heraus.
Er schrieb das gelehrte und wertvolle Geschichtswerk
»De Caesaribus atque imperatoribus romanis opus insigne«, das bis zum
Tod
Maximilians reicht (hrsg. von Gerbel, Straßb.
1540; deutsch, das. 1541). Cuspinian
starb in
Wien, wo sein Grabdenkmal sich im Stephansdom befindet.