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Übersetzungen von Christian (3. Aufl., Stuttg. 1883) und Siebelis (3. Aufl. 1882).
Curtius
2 Seiten, 979 Wörter, 6'970 Zeichen
Übersetzungen von Christian (3. Aufl., Stuttg. 1883) und Siebelis (3. Aufl. 1882).
Curtius,
1) Ernst, namhafter Archäolog und Geschichtschreiber, geb. zu Lübeck; [* 3] studierte in Bonn, [* 4] Göttingen [* 5] und Berlin [* 6] Philologie, begleitete 1837 Professor Brandis nach Athen [* 7] und von hier seinen Lehrer O. Müller durch Griechenland, [* 8] hielt sich darauf einige Zeit in Italien [* 9] auf, promovierte im Dezember 1841 zu Halle [* 10] mit der Dissertation »De portubus Athenarum« (Halle 1842),
unterrichtete dann in Berlin am französischen und Joachimsthaler Gymnasium und habilitierte sich 1843 an der Universität daselbst. Den »Klassischen Studien« (Bonn 1840),
poetischen Übersetzungen aus altgriechischen Dichtern, die er mit E. Geibel herausgab, ließ er folgen: »Anecdota delphica« (Berl. 1843),
»Inscriptiones atticae duodecim« (das. 1843) und »Die Akropolis [* 11] von Athen« (das. 1844). Von 1844 bis 1849 war er außerordentlicher Professor an der Universität und Erzieher des jetzigen deutschen Kronprinzen, begleitete denselben nach Bonn, kehrte 1850 nach Berlin zurück und folgte 1856 einem Ruf nach Göttingen, von wo er 1868 wieder nach Berlin zurückberufen ward, um dort teils an der Universität als Professor, namentlich für alte Kunstgeschichte, teils am königlichen Museum als Direktor des Antiquariums zu wirken.
Seit 1853 ist Curtius
auch Mitglied der königlichen
Akademie der
Wissenschaften und seit 1871 beständiger
Sekretär
[* 12] der philologisch-historischen
Klasse. Die
Früchte seiner wiederholten
Reisen nach
Griechenland und
Kleinasien, zuletzt im Frühjahr
1874, zur Vorbereitung der vom
Deutschen
Reich in
Olympia beabsichtigten
Ausgrabungen, sind in einer
Reihe von Abhandlungen der
Göttinger
Gesellschaft der
Wissenschaften und der
Berliner
[* 13]
Akademie niedergelegt, zum Teil auch besonders erschienen, so namentlich:
»Naxos« (Berl. 1846);
»Olympia« (das. 1852);
»Die Ionier« (das. 1855);
»Über den religiösen Charakter der griechischen Münzen«; [* 14]
»Beiträge zur Geschichte und Topographie Kleinasiens« (das. 1872);
»Ephesos«
[* 15] (das. 1874) u. a. Die Festreden, die Curtius
in
Göttingen als
Professor eloquentiae hielt, sind in
Berlin 1864 gesammelt erschienen;
die zu Berlin gehaltenen unter dem Titel: »Altertum und Gegenwart« (Bd. 1, Berl. 1875; 3. Aufl. 1882; Bd. 2, das. 1882).
Außer diesen
Schriften und verschiedenen Abhandlungen (z. B. »Beiträge
zur geographischen
Onomatologie der griechischen
Sprache«,
[* 16] 1861) in archäologischen und philologischen
Zeitschriften veröffentlichte
Curtius
als Hauptwerke: »Peloponnesos« (Gotha
[* 17] 1851-52, 2 Bde.),
eine wissenschaftliche und allseitige Darstellung dieses Teils des griechischen Bodens mit Bezug auf seine Geschichte, Sagen und Kunstdenkmäler, und »Griechische Geschichte« (Berl. 1857-61, 3 Bde.; 5. Aufl. 1881 ff.),
welche mit besonderer
Liebe die kulturgeschichtlichen
Momente behandelt. Auch gab Curtius.
»Sieben
Karten zur
Topographie von
Athen nebst
erläuterndem
Text« (Gotha 1868) und mit
Kaupert den
»Atlas
[* 18] von
Athen« (Berl. 1878),
ferner mit Adler [* 19] und Hirschfeld »Die Ausgrabungen zu Olympia« (das. 1877-78, 3 Bde.) heraus.
2) Georg, ausgezeichneter Philolog, Bruder des vorigen, geb. zu Lübeck, vorgebildet auf dem Katharineum daselbst, studierte von 1838 an in Bonn und Berlin, wurde 1842 Lehrer am Blochmannschen Institut zu Dresden, [* 20] habilitierte sich 1846 an der Berliner Universität, wurde 1849 außerordentlicher und 1851 ordentlicher Professor der klassischen Philologie in Prag [* 21] und siedelte als solcher 1854 nach Kiel, [* 22] 1862 nach Leipzig [* 23] über. Er starb in Warmbrunn. Er hat das hohe Verdienst, das Studium der griechischen und lateinischen Sprache auf dem Boden der vergleichenden Sprachwissenschaft neu begründet zu haben.
Seine Hauptwerke sind: »Griechische Schulgrammatik« (Prag 1852; 15. Aufl., unter Mitwirkung von B. Gerth, 1882; in viele Sprachen übersetzt) nebst »Erläuterungen« (das. 1863, 3. Aufl. 1875);
»Grundzüge der griechischen Etymologie« (Leipz. 1858; 5. Aufl., unter Mitwirkung von A. Windisch, 1879);
»Das Verbum der griechischen Sprache« (das. 1873-76, 2 Bde.; 2. Aufl. 1877-1880).
Sonst nennen wir: »De nominum graecorum formatione« (Berl. 1842);
»Die Sprachvergleichung in ihrem Verhältnis zur klassischen Philologie« (2. Aufl., das. 1848);
»Sprachvergleichende Beiträge zur griechischen und lateinischen Grammatik« (das. 1846, Bd. 1);
»Philologie und Sprachwissenschaft« (Leipz. 1862);
»Zur Chronologie der indogermanischen Sprachforschung« (das. 1867, 2. Aufl. 1873);
»Zur Kritik der neuesten Sprachforschung« (das. 1885).
Auch vereinigte er Arbeiten seiner Schüler mit eignen Beiträgen zu den »Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik« (Leipz. 1868-77, 10 Bde.; die letzten beiden mit K. Brugman) und begründete 1878 mit L. Lange, O. Ribbeck und H. Lipsius die »Leipziger Studien zur klassischen Philologie«.