Cuneus
(lat., »Keil«), die keilförmige Schlachtordnung der Alten, die, an der Fronte schmal beginnend, immer mehr an Breite zunahm und besonders zum Durchbrechen der feindlichen Linien angewendet ward. Den ersten Cuneus formierte Epaminondas bei Leuktra und Mantineia; auch die Gallier, Germanen, Spanier bedienten sich häufig des Keils, den die römischen Soldaten scherzweise Caput porcinum
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(Saukopf) nannten. Die Taktik des von einem Cuneus angegriffenen Feindes bestand gewöhnlich darin, in der entgegengesetzten Figur, der römischen V ähnlich (forceps, Zange), den Keil aufzunehmen und einzuschließen. Auch bei Seetreffen übte man dies Manöver. Cuneus war auch Name der keilförmigen Abschnitte, in welche die Sitzstufen im Zuschauerraum des römischen Theaters durch strahlenförmige Treppen gegliedert wurden. Die Cunei des römischen entsprechen den Kerkides des griechischen Theaters. S. Cavea.