Cunard
Steam
Ship
Company
, mit dem Sitz in Liverpool,
[* 2] gegründet 1840 von Samuel Cunard
(s. d.),
war lange Zeit
die erste Reedereigesellschaft für den Passagierverkehr zwischen Europa
[* 3] und Neuyork,
[* 4] namentlich
erfreuten sich ihre Fahrten des Rufes besonderer Sicherheit. Nachdem aber seit etwa einem Jahrzehnt verschiedene andere brit.
und kontinentale Gesellschaften (der Norddeutsche Lloyd seit 1881, die Compagnie
Général Transatlantique seit 1882, und
neuerdings besonders die
Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktiengesellschaft) mit dem
Bau großer und prächtiger Schnelldampfer
vorgegangen sind, hat die Cunard
-Linie ihre beherrschende
Stellung verloren.
Die engl. Regierung hat ihr, in
Verbindung mit der Oceanic Steam
Navigation
Co., 1887 von neuem die
Beförderung der nicht mit
einer bestimmten Linienvorschrift versehenen Postsachen übertragen. Gegen
Erhöhung der
Zahlungen hierfür hat die Linie anderweitige
Pflichten gegen die Regierung, namentlich in
Bezug auf Verwendung ihrer Schiffe
[* 5] im Kriegsfalle, übernommen.
Nur ungern ist, aus
Furcht vor Beeinträchtigung der Sicherheit, die Linie im
Bau von Schnelldampfern gefolgt.
Durch die Konkurrenz dazu gezwungen, hat sie 1881 die Etruria und Umbria gebaut, die mit 19 Knoten die bis dahin schnellsten Schiffe um 2 Knoten übertrafen. 1893 hat sie wiederum zwei Schnelldampfer fertiggestellt. Sie unterhält: Fahrten von Liverpool via Queenstown nach Neuyork, zweimal wöchentlich;
von Liverpool nach Boston, [* 6] einmal wöchentlich;
zwischen Liverpool und Havre, [* 7] wöchentlich;
Mittelmeerfahrten nach Italien, [* 8] Sicilien und dem Adriatischen Meer, 14tägig, sowie nach Kleinasien, Konstantinopel [* 9] und Odessa, [* 10] 14tägig.
Die Flotte besteht aus 22 Seeschiffen mit 84000 Bruttoregistertons.