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Eumberland (spr. tömmb'rländ),
Fluß in Nord- amerika, entspringt im südl.
Teile des
Staates
Ken- tucky, in den
Cumberland-Mountains,
fließt erst südwestlich, dann westlich, durchfließt mit feinem Mittellauf den
Staat Tenneffee im N. und mündet nach 950 km
Laufs bei Smithland in den
Ohio, als dessen zweitgrößter Nebenfluß. Sein
Stromgebiet umfaßt etwa 50000 aufwärts,
ist er für
Dampfer schiffbar.
Cumberland (spr. tömmb'rländ), die nordwest- lichste
Grafschaft Englands, liegt zwischen dem
Eolway Firth und der
Morecambebai der Irischen See, grenzt im O. und
S. an
Northumberland und Westmoreland, hat 3925,96 ykm
und (1891) 266550 E. Mit Ausnahme der ebenen Nordwest- lüste, wo die See ihren mildernden Einfluß ausübt,
gehört Cumberland
zu den höchsten und kältesten, aber ge- sündesten
Strichen Englands.
Über den
bis in das Spätfn'chjahr hinein mit Schnee
[* 3] bedeckten Verg- ebenen der von SO. einragenden
Caldbeck-Fells er- heben sich scharfkantige Felsgipfel bis zur Höbe von 915 m. Die
Bewässerung ist reick
durch turze tiefe
Flüsse
[* 4] und durch eine Menge kleiner ^een, die sog.
Cumberlandseen. Die
Thäler sind gut ange- baut; auf den
Vergweiden herrscht Schafzucht. Der Edenfluß fcheidet Cumberland
in den nördöstl. und südwcstl.
Teil. In ersterm liegt die der
Kohlenformation angehörige Penninifche
Kette mit dem
Croß-Fell (892
m), in letzterm die
Cumbrischen Berge
ls. d.) mit ihren Seen und Wasserfällen.
Der
Berg- bau liefert
Kohlen,
Eisen,
[* 5]
Blei,
[* 6]
Silber, außerdem
Zink, Schwefelerze, Kupfer
[* 7] und Graphit. Auch Marmor,
Gips,
[* 8]
Bausteine
und Kalk werden ge- wonnen. Außerdem bat Cumberland
eine großartige Fabrik- industrie in Woll-,
Baumwoll- und Linnenwaren.
Der Handel
ist vornehmlich nach
Irland gerichtet. Den nördl.
Teil durchziebt der Pictenwall. Haupt- stadt ist
Carlisle;
außerdem sind bemerkenswert Wbitehaven,
Keswick, Workington, Cockermouth, Maryport und Penrith. Cumberland
ist im Parlament durch 4
Abgeordnete
vertreten.
Cumberland (spr. kömmb'rländ), Hauptstadt des County AUeghany im nordamerik. Staate Mary- land, am linken Ufer des Potomac, bildet den westl. Endpunkt des Chefapeake- und Ohiokanals, ist bedeutender Eisenbahnknotenpunkt und hat (1890) 12729 E. Wenige Kilometer westlich von (5. auf den Höhen der Alleghanies beginnt die reiche, fog. Cum- berland-Kohlenregion. Der Kohlenhandel der Stadt liegt in den Händen zweier Compagnien. Eumberland (spr. kömmb'rlä'nd), Ernst August, Herzog von, geb. wurde nach dem Tode seines Großvaters, des Königs Ernst August, 1851 Kronprinz von Hannover. [* 9]
Beim
Ausbruch des
Krieges 1866 folgte er feinem
Vater, dem König
Georg V. (s. d.), machte mit demselben den Zug
von Hannover nach
Langensalza
[* 10] mit und teilte dessen Exil in
Österreich
[* 11] und in
Paris.
[* 12] Nach dessen
Tode rieten
ihm seine engl. Verwandten, seinen
Ausgleich mit
Preußen
[* 13] zu machen, und boten ihm ihre Vermittelung an. Aber der Prinz, der
nunmehr Zu
Gmunden in
Osterreich seinen Aufent- halt nahm und sich dort vollständig der Leitung seiner hannov. Ratgeber, besonders
Windthorsts, überlieh, hielt in einem an
Kaiser Wilhelm und an die andern
Souveräne und Regierungen gerichteten
Schreiben vom alle seine Reckte auf- recht und erklärte, daß er, solange der Ausübung derselben thatsächliche
Hindernisse entgegenständen, den
Titel
Herzog von Cumberland
,
Herzog zu Vraunschweig und
Lüneburg
[* 14]
mit dem
Prädikat «Königliche
[* 15] Hoheit»
führe.
Da er sich durch dieses Schreiben zum Prä- tendenten aufwarf, fo konnte von einer Auslieferung des fog. Wclfenfonds und von einer Zulassung zur Regierung des Herzogtums Vraunschweig, falls der kinderlose Herzog Wilhelm mit Tod abgehen sollte, keine Rede mehr sein. In seinen Briefen vom an die Königin von England und vom an den Herzog Wilhelm von Braunschweig [* 16] erklärte er sich, für den Fall der übernabme der braunfchw. Regierung, nur durch diejenigen Verträge für gebunden, durch welche das Herzogtum ein Teil des Deutschen Reichs geworden sei, ohne aber dadurch ausdrücklich seinen Ansprüchen auf Hannover zu entsagen.
Sein
Patent vom durch das er allen Fürsten und
Freien
Städten
Deutschlands
[* 17] die Mitteilung machte,
datz cr nach dem
Tode des an demselben
Tage verstorben nen
Herzogs Wilhelm kraft der geltenden Erbfolge ordnung von dem Herzogtum
Braunschweig Vesik nehme, wurde vom Kaifer nicht angenommen. Sein Verlangen an das braunfchw.
Staatsministerium,
sein Besi^ergreifungspatent zur allgemeinen Kennt- nis zu bringen, wurde von diesem unter Hinweis auf das Regentschaftsgesetz
vom abge- lcbnt. Cumberland
mußte sich damit begnügen, daß der
Herzog Wilbelm ihm den größten
Teil seines bedeutenden
Privatvermögens und seine Schlösser in
Braun- schweig und in Hietzing (bei
Wien)
[* 18] vermacht hatte, und
daß Windthorst die hinterlassenen Barmittel und Wertpapiere, im Werte von mehrern Millionen
Mark, sicher von
Braunschweig
nach
Gmunden brachte.
Mit der Erklärung des
Bundesrats vom daß die Negierung
C.s in
Braun- schweig mit den Grundprincipien der
Bündnis-
verträge und der Reichsverfassung nicht vereinbar sei, welchem Beschlusse der Regentschaftsrat, das
Staatsministerium und der Landtag in
Braun- schweig zustimmten, und mit der
Erwählung des Prinzen
Albrecht von
Preußen zum
Regenten
von
Braunschweig war für Cumberland
jede Hoff- nung , seine Prätendentenwünsche erfüllt zu sehen, abgeschnitten.
Im Jan. 1892 wurden von der preuß. Regierung wieder Verhandlungen über
die ver- mögensrechtlichen Angelegenheiten mit dem
Herzog von Cumberland
angeknüpft, die dahin führten, daß diefer 10. März an den
Kaiser ein Schreiben richtete, worin er jede feindselige Kundgebung mit den ihm zur
Ver- fügung stehenden
Mitteln gegen den
Kaiser und den preuß.
Staat von sich abweist.
Infolge dieser Er- klärung gab der Kaifer durch einen
Erlaß vom 12. März feinen Willen kund, die
Beschlagnahme des Vermögens
des Königs
Georg aufzuheben. Ein entsprechendes Gesetz wurde nach Genehmigung des Landtags unter dem 10. April publiziert. Seit ist
Cumberland
mit der Prinzessin
Thyra von
Dänemark
[* 19] (geb. der Tochter König
Christians IX., vermählt.
Aus dieser
Ehe entspran- gen 3
Söhne und 3
Töchter. Eumberland (spr. kömmb'rländ), Wilh. Aug.,
Herzog von, dritter Sohn des
Königs
Georg II. von England, geb. zu
London,
[* 20] machte 1740 unter Lord Norris eine See-Expedition und 1743 an der
Seite seines
Vaters die
Schlacht bei
Dettingen mir, in der er verwundet wurde. Als Oberbefehlshaber der
engl.
Truppen in Flandern verlor er die
Schlacht bei
Fontenoy gegen den Marfchall von Sachfen.
Georg II. nef
Artikel,
die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. 40*
¶
Cumberland
(spr. kömmb’rländ), Grafen von, s. Clifford.