Culmus
(lat.), s. Halm.
Culmus
4 Wörter, 24 Zeichen
Culmus
(lat.), s. Halm.
(Culmus), Form des Pflanzenstengels mit langgestreckten, oft hohlen Internodien und ringförmigen Knoten an den Ansatzstellen der scheidenförmigen Blätter, kommt bei vielen Monokotyledonen, besonders bei den Gräsern, Halbgräsern und Junkaceen, vor (s. Stengel). [* 3] Bei den alten Franken, Bayern [* 4] und Alemannen galt der als ein Rechtssymbol, das zum Zeichen feierlicher Auflassung von Grundstücken, bei Entsagung oder Kündigung, mit der Hand [* 5] geworfen, gereicht oder gegriffen wurde. Daher die Formel: »Mit und Mund«, d. h. mit dem Symbol und der dazu gehörigen Rede. Auch wurde der Halm in verschiedener Weise zur Bestimmung durch das Los verwendet, indem man seine Knoten zählte etc.
1) Friedrich, Pseudonym des Dichters Graf Münch-Bellinghausen (s. d.).
2) Karl, ausgezeichneter Philolog, geb. zu München, [* 6] besuchte das alte Gymnasium und 1826-30 die Universität daselbst, wurde 1834 Professor am dortigen Ludwigsgymnasium, 1839 in Speier, [* 7] 1847 am Gymnasium zu Hadamar in Nassau, 1849 Rektor des neubegründeten Maximiliansgymnasiums in München, 1857 Direktor der Hof- und Staatsbibliothek und ordentlicher Professor an der Universität daselbst; starb Halm hat sich besonders um Cicero verdient gemacht. Er besorgte mit Baiter den 2. (Zürich [* 8] 1854-56) und 4. Band [* 9] (das. 1861) der 2. Auflage von Orellis Cicero, edierte Ciceros ausgewählte Reden mit deutschen Anmerkungen (Berl. 1853-66, 7 Bdchn.; oft wiederholt), auch eine Textausgabe derselben (das. 1868, 2 Tle.) und schrieb: »Zur Handschriftenkunde der ciceronianischen Schriften« (Münch. 1850);
»Beiträge zur Berichtigung und Ergänzung der ciceronianischen Fragmente« (das. 1862) u. a. Außerdem veröffentlichte er kritische Ausgaben der »Rhetores latini minores« (Leipz. 1863),
des Quintilian (das. 1868-69, 2 Bde.; Text 1869) und des Nepos (das. 1871; Text 1871 u. 1875),
ferner in der Teubnerschen Sammlung Textausgaben des Tacitus (das. 1850-51, 2 Bde.; 2. Ausg. 1874),
der »Fabulae Aesopicae« (1852, 2. Aufl. 1874),
des Florus (1854),
Valerius Maximus (1865) und Vellejus Paterculus (1876),
sodann in dem »Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum«, für das er auch ein »Verzeichnis der ältern Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz« [* 10] (Wien [* 11] 1865) bearbeitete, Ausgaben des Sulpicius Severus (das. 1866) sowie des Minucius Felix und Firmicus Maternus (das. 1867),
endlich den Salviatus Presbyter (Berl. 1877) und »Victoris Vitensis historia persecutionis« (das. 1879).
Auch leitete er den umfangreichen »Handschriftenkatalog der Bibliothek zu München« (Bd. 1-8, Münch. 1865-82) und besorgte eine neue Ausgabe von Höltys Gedichten (Leipz. 1869),
welcher ein Schriftchen: »Über die kritische Bearbeitung der Gedichte Höltys« (Münch. 1868),
vorausgegangen war. Sein letztes Werk war: »Über die Echtheit der dem Justus Lipsius zugeschriebenen Reden« (Münch. 1882).