Cui
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Cesar, russ. Komponist, geb. zu Wilna, [* 2] besuchte das dortige Gymnasium, später ¶
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die Ingenieurschule und die Ingenieurakademie in Petersburg, [* 4] an welcher er gegenwärtig die Stellung eines Professors der Fortifikation einnimmt. In seinem Fach hat er sich durch ein »Lehrbuch der Feldbefestigungen« (3. Aufl. 1880) u. a. bekannt gemacht. Seine theoretischen Kenntnisse in der Musik, die er von Jugend auf mit Leidenschaft betrieb, verdankt er Moniuszko. Er ist als Komponist einer der Hauptvertreter der jungrussischen Schule und als Kritiker (1864-78 in der russischen »St. Petersburger Zeitung«) eifriger Verfechter der Sache Rich. Wagners. In der Pariser »Revue et Gazette musicale« veröffentlichte er 1878-79 eine Reihe von Artikeln über die Musik in Rußland. Seine Hauptwerke sind: vier Opern (»Der Gefangene im Kaukasus«, »Der Sohn des Mandarins«, »William Ratcliff« und »Angela«),
zwei Scherzi und eine Tarantella für Orchester, eine Suite für Violine und Klavier, über 50 Lieder u. a.