Csányi
(spr. tschahnji), Ladislaus, ungar. Staatsmann, geb. 1790 zu Csány im Zalaer Komitat, machte die Feldzüge 1809-15 mit und beteiligte sich später eifrig am polit. Leben. Als Führer der Opposition im Zalaer Komitat wurde er Franz Deáks Freund und Gesinnungsgenosse. 1848 war er als bevollmächtigter Regierungskommissar bei verschiedenen Abteilungen des Revolutionsheers thätig: erst an der Drau, dann neben dem General Moga in Preßburg, [* 2] dann an Görgeys Seite bei der nordungar.
Armee, zuletzt in Siebenbürgen (April 1849). Von hier berief ihn Kossuth zur Übernahme des
Portefeuilles für
Kommunikationen.
Er verschmähte die Flucht ins
Ausland; zu Sarkad ergab er sich den
Russen, die ihn an die Kaiserlichen auslieferten. Infolge
kriegsrechtlichen
Urteils wurde er in
Pest durch den
Strang hingerichtet. Csányi
trat überall vermittelnd
auf; er war ein Verteidiger Görgeys, suchte den Zwiespalt zwischen diesem und Kossuth auszugleichen und war überaus thätig
in der Herbeischaffung der
Mittel zur Fortsetzung des Kampfes.