Csanád
(spr. tscha-), ungar. Komitat längs der Maros und Theiß, grenzt östlich und nördlich an die Komitate Arad und Békés, westlich an Csongrád, südlich an Torontál, hat ein Areal von 1618 qkm (29,4 QM.), wird im S. von der Maros umspült und besteht aus einer weiten, hier und da von sanften, mit Eichen und Reben bewachsenen Hügeln unterbrochenen Ebene, ist fruchtbar und meist gesund. Es zählt (1881) 109,011 Einw. (meist Ungarn) [* 2] und liefert Weizen, Mais, Tabak, [* 3] Wein, Obst, schönes Rindvieh, gute Pferde, [* 4] Schafe [* 5] und Schweine. [* 6] ⅙ ist Wiese und Weideland, ⅓ von Wald und Busch bedeckt.
Hauptort ist die Stadt
Makó.
Benannt ist das
Komitat nach dem Dorf (ehemals Stadt) Csanád
an der
Maros, mit 2777 Einw.,
wo
Stephan I. 1036 ein
Bistum stiftete. Im
Schloß residierte König
Samuel
Aba. 1242 verwüsteten die
Tataren
Schloß und Stadt.
Unter der
Königin
Isabella von Petrovics belagert, fiel die Stadt bald darauf in die
Hände des
Thomas Varkuch
und kam 1545 unter das
Joch der
Türken, die erst 1684 vom
General Wallis
für immer daraus vertrieben wurden.