Cruz,
Soror oder Sor Juana Inez de la, eine mexik. Nonne, die sich als lyrische und dramat. Dichterin ausgezeichnet hat. Ihr weltlicher Name war Donna Juana Inez de Asbaje y Ramirez de Cantillana. Geb. in dem Dorfe Meca in Mexiko, zeichnete sie sich schon als Kind durch ihren Wissensdurst und ihr unverkennbares Dichtertalent aus. Sie lernte lateinisch und eignete sich überhaupt ein ihre Zeit in Staunen setzendes Wissen an. Am Hofe des Vicekönigs trat sie in die Dienste seiner Gemahlin, ging aber schon mit 17 Jahren ins Kloster der Hieronymiterinnen zu Mexiko.
Hier lebte sie ihren Büchern, der Dichtkunst, der Musik und der Mathematik. Sie starb Ihre Zeitgenossen haben sie «die zehnte Muse» genannt und enthusiastisch gefeiert. Ihre Gedichte bestehen aus Liedern nach altspan. Manier: Villancicos, Romanzen, Decimen, Glossen u.s.w., aus kunstvollern Dichtungen nach ital. Weise: Sonetten, Oktaven u.s.w.; ferner aus 16 dramat. Versuchen, von denen zwei Komödien weltlichen Inhalts sind: «Amor es mas labirinto» und «Los empeños de una casa»;
die übrigen sind Loas oder Autos.
Die «Obras de sor Juana Inez de la Cruz» erschienen, der 1. Bd. u. d. T. «Inundacion Castálida», 1689 in Madrid, der 2. Bd. 1691 in Sevilla, der 3. Bd.: «Fama y obras póstumas» 1700 in Madrid, dann öfter. Einige lyrische Gedichte von ihr stehen im 42. Bande der «Biblioteca de autores españoles», eine Komödie im 19. Bande dieser Sammlung.