Crusius
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Heinrich Wilhelm Lebrecht, Landwirt, geb. zu Leipzig, [* 2] studierte hier die Rechte, aber nahm 1823 sein Rittergut Rüdigsdorf, 1826 nach seines Vaters Tod auch Sahlis und war 1830-48 ritterschaftlicher Abgeordneter in der Ersten Kammer der sächsischen Ständeversammlung. Als einer der ersten Rittergutsbesitzer trat er die Gerichtsbarkeit über seine Rittergüter an den Staat ab und erließ seinen Bauern die meisten Fronen. Die Musterwirtschaften auf seinen Gütern und in seinen Forsten wirkten fördernd auf die weitesten Kreise [* 3] der landwirtschaftlichen Bevölkerung. [* 4]
Als Vorsitzender des Landeskulturrats rief er die landwirtschaftliche Versuchsstation zu Möckern hervor und gab unter dem Namen der Ökonomischen Societät mehrere Jahre einen »Volkskalender« sowie einen »Handatlas des Königreichs Sachsen [* 5] mit statistischen Nachrichten« und »Agrikulturchemische Untersuchungen und Fütterungsversuche der Versuchsstation Möckern« (Leipz. 1853-57, 8 Hefte) heraus. Er starb auf seinem Gut Rüdigsdorf.