Croy
(spr. kreu), Dorf in der schott. Grafschaft Inverneß, mit 1500 Einw., denkwürdig durch die Niederlage, welche hier der Prätendent Karl durch die Königlichen erlitt.
Croy
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Croy
(spr. kreu), Dorf in der schott. Grafschaft Inverneß, mit 1500 Einw., denkwürdig durch die Niederlage, welche hier der Prätendent Karl durch die Königlichen erlitt.
Croy
(spr. kreu), berühmte fürstliche
Familie, in den wallonischen
Niederlanden heimisch, hat ihren
Namen nach dem
Stammsitz Croi bei
Amiens.
[* 2]
Graf
Karl zu Croy
erlangte vom
Kaiser
Maximilian I. die Reichsfürstenwürde. Durch
den Reichsdeputationshauptschluß erhielten die
Fürsten für ihre auf dem linken Rheinufer verlornen mittelbaren
Güter das
ehemalige münstersche
Amt
Dülmen im
Umfang von 300 qkm mit 16,000 Einw. und wurden durch die
Wiener Kongreßakte wegen dieser
Besitzung als
Standesherren der
Krone
Preußen
[* 3] unterworfen.
Das
Haus teilt sich in zwei
Linien, beide mit dem Herzogstitel. Die erste, Croy
-Dülmen, besitzt mehrere Herrschaften in den
Niederlanden, residiert zu
Dülmen und im
Sommer auf dem
Schloß L'Hermitage bei
Condé. Da mehrere Mitglieder des
Hauses hohe
Würden in
Spanien
[* 4] bekleideten, so führen die
Herzöge von Croy
auch den
Titel
Granden von
Spanien. Die zweite
Linie, Croy
-Havré, die das Herzogtum
Havré und andre
Güter in den
Niederlanden und
Frankreich besaß, starb mit dem
Herzog
Joseph in der
männlichen
Linie aus.
Der ältern
Linie gehören an:
Wilhelm von Croy
,
Herzog von
Soria,
Markgraf von Aarschot (gest. 1521),
Erzieher
und Großkammerherr
Kaiser
Karls V. Seine
Güter fielen an seinen
Neffen
Philipp von Croy
, der von
Karl V. für die Abtretung von
Soria zum
Herzog von Aarschot erhoben wurde und 1549 starb. Dessen Sohn
Philipp von Croy
,
Herzog von Aarschot,
Prinz von
Chimay,
spielte in dem niederländischen
Aufstand eine bedeutende
Rolle, indem er zwar der katholischen
Kirche eifrig
anhing, aber für die
Rechte der
Stände eintrat; er starb 1595 in
Venedig.
[* 5]
Noch hervorragender war sein Sohn
Karl von Croy
,
Herzog von Aarschot, geb. 1560, der 1580 zum
Protestantismus übertrat und
Statthalter
von
Flandern wurde; 1584 versöhnte er sich aber mit den Spaniern, wurde wieder katholisch und kämpfte
gegen die
Republik wie gegen
Frankreich. 1598 als
Geisel nach
Frankreich geschickt, erlangte er die
Erhebung Croys
zum Herzogtum.
Er starb 1612 und hinterließ
Memoiren, die von Reiffemberg herausgegeben wurden
(»Mémoires du duc
Charles de Croy«
, Brüss.
1845). -
Karl
Eugen,
Herzog von Croy
, geb. 1651, von 1687 bis 1693 im Türkenkrieg unter österreichischer
Fahne, 1693-95 Oberkommandant, trat 1699 in polnische
Dienste
[* 6] und starb 1702 in Gefangenschaft zu
Reval.
[* 7] Jetziges
Haupt des
Hauses
ist
Herzog
Rudolf, geb.