Cronegk,
Johann Friedrich, Freiherr von, deutscher Dichter, geb. 2. Sept. 1731 zu Ansbach, wo sein Vater Generalfeldmarschallleutnant war, lernte früh die klassischen Schriften der Römer, Spanier, Franzosen, Engländer und Deutschen kennen, widmete sich seit 1749 in Halle und Leipzig dem Studium der Rechte und trat mit den namhaftesten Schriftstellern der neuern Richtung, besonders mit Gellert, in Beziehung. Nachdem er sich schon in Ansbach durch ein Lustspiel: »Der Mißvergnügte«, in der dramatischen Poesie versucht hatte, schrieb er in Leipzig das Lustspiel »Der Mißtrauische« und entwarf den Plan zu seinem »Codrus«. Im J. 1752 machte er eine längere Reise nach Italien und Paris und ward 1754 zum ansbachischen Kammerjunker und Hofrat ernannt. Von 1754 bis 1756 gab er mit Rabe, Uz und Hirsch die moralische Wochenschrift »Der Freund« heraus. Bei der vom Buchhändler Nicolai veranstalteten Preisbewerbung für das beste deutsche Trauerspiel (1757) trug sein selbst von Lessing anerkannter »Codrus« den Sieg davon. Cronegk starb schon 31. Dez. 1758. Als Tragiker galten auch ihm, wie seiner Zeit, die französische Tragödie und teilweise Seneca als höchstes Muster. Im »Codrus« ist mehr Rhetorik als Handlung, die Charakteristik zu allgemein und idealisiert; die Sprache ist jedoch schwunghaft, und die Verse sind trotz der unglücklichen Wahl des gereimten Alexandriners fließend. Schwächer ist Cronegk in seinen Lustspielen. Zu seinen besten Arbeiten gehören Lehrgedichte, Epigramme und geistliche Lieder. Seinen poetischen Nachlaß mit Biographie gab Uz heraus (Leipz. u. Ansb. 1760-1761, 2 Bde.; neue Aufl. 1771-73). Vgl. Henr. Feuerbach, Uz und Cronegk (Leipz. 1866).