Cromer
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Martin, poln. Geschichtschreiber, geb. 1512 zu Biecz in Galizien, studierte zu Krakau, [* 2] ward dort Domherr, dann Sekretär [* 3] und Reisebegleiter des Prinzen Siegmund August und nach dessen Thronbesteigung mit der Ordnung des Reichsarchivs zu Krakau beauftragt. Er wurde geadelt und Gesandter am Hof [* 4] Karls V., sodann des Papstes, später bei Kaiser Ferdinand I., begleitete den Kardinal Hosius auf das tridentinische Konzil und wurde Administrator des Bistums, 1574 Koadjutor und 1579 selbst Bischof von Ermeland. Er starb Er war einer der gelehrtesten Theologen und der heftigsten Gegner der Reformation. Sein Werk »De origine et rebus gestis Polonorum« (Basel [* 5] 1555 u. öfter, auch deutsch) galt für die beste polnische Geschichte; sie reicht bis zum Tod Siegmunds I. und ist in elegantem Latein geschrieben, aber oft unkritisch. Wertvoller ist sein ¶
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geographisch-statistisches Werk »Polonia, sive de situ, populis, moribus etc. Poloniae« (Basel 1586 u. öfter).