Die Lage am Ausgang des Dransethales in die Rhoneebene gestaltet
La Croix zum natürlichen Siedelungszentrum der ausgedehnten
Gemeinde
MartinachCombe. An das im W. und S. von den untern Stufen des Weinbaubezirkes von
Martinach begrenzte
eigentliche Dorf schliessen sich nach verschiedenen Richtungen hin Gruppen von Rebhäuschen (den von den Wallisern so geheissenen
«Mazots») an, die nur zur Zeit der Arbeit in den
Weinbergen bewohnt sind. Unterhalb des Dorfes ziehen sich längs der
Dranse
grosse Weinberge und ausgedehnteWiesen mit einer reichen
Fülle von Obstbäumen hin.
Weinbau, Obstbau, Viehzucht. Eine am Fuss des Dorfes über die
Dranse führende
Steinbrücke verbindet
La Croix in 5 Minuten
direkt mit dem nur 200 m entfernten
MartinachBourg. Der Name des
Ortes rührt von einem an der Vereinigung der beiden grossen,
von Chamonix und vom Grossen
St. Bernhard herkommenden Alpenstrassen errichteten Steinkreuz her. Schnapsbrennerei.
In der Nähe Granitbrüche und Ruinen einer um die Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten
Fabrik zum Sortieren von Erzen; im
Dorf selbst noch ein altes Gemäuer mit Wappenschild, allem Anscheine nach ehemaliger Wohnort der Vitztume von
Martinach.
Der seinem Nachbar,
dem Col de
Châtillon,
^[Supplement:
Chétillon] parallele Passübergang dient blos dem lokalen Verkehr
und wird von Touristen kaum begangen.
Uebrigens liegt das ganze Gebiet abseits vom Fremdenverkehr.
(Coldela) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle),
1735 m. Passübergang, ehemals durch ein
Kreuz bezeichnet; zwischen dem
Signal d'Arpille und
dem
Signal oder der
Frête d'Ensex, verbindet das Thalbecken von
Le Plan des
Isles im obern Teil des Ormontsthales
einerseits mit
Gryon (Weg von
Coufin an längs des linken Ufers der
Gryonne), anderseits mit
Villars und
Chesières (längs des
rechten Ufers der
Gryonne);
Les Diablerets (im
Plan des Isles)-Passhöhe 2, Passhöhe-Gryon, oder bis
Villars und bis
Chesières
je 2½ Stunden. Genau genommen muss man zwei Pässe dieses Namens unterscheiden: einen allgemein begangenen
und mit gutem Maultierpfad versehenen untern in 1735 m und einen nw. davon auf der andern
Seite der berühmten Gipspyramiden
gelegenen obern in 1844 m, der besonders dem Verkehr der Bewohner von
Ormont Dessus mit den benachbarten
zur Gemeinde
Ollon gehörenden Alpweiden von
Ensex dient.
Croix Blanche (La) - C
* 2 Seite 41.587.
Die eben erwähnten Pyramiden, im Ormontsthal ihres an Kreide (craie) erinnernden weissen Aussehens wegen
¶
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Les Greïs, in Ollon dagegen Blatzolais d'Ensex geheissen, bestehen aus mehr oder weniger reinem und von den Atmosphärilien
stark angegriffenen Gips und gehören einem langen, die hohen Kalkalpen im NW. beinahe durchgehends begleitenden Triasband
an, in dessen wenig widerstandsfähigem Gesteinsmaterial (Gips u. Rauchwacke) die Passreihe Col de la Croix, Col du Pillon,
Krinnen- und Truttlipass etc. eingeschnitten ist. Dieses Labyrinth von Pyramiden, kleinen Thälchen, Schluchten und Trichtern,
in welchem sich das Vieh leicht verirrt und ohne Hilfe der Hirten sich nicht mehr zurechtfindet, bedeckt eine Fläche von 9 ha
und bildet eine sehr sehenswerte Naturerscheinung. Von der Ferne gesehen gleichen die Blatzolais einer
morgenländischen Stadt mit zahlreichen in der Sonne gleissenden Kuppeln und Türmchen.
In der Geschichte des Kantons Waadt
hat der Col de La Croix als Schauplatz des berühmten Gefechtes von La Croix seine Rolle
gespielt, das am auf
der Waldlichtung Tré la Chadèze (etwas unterhalb der Passhöhe auf der Seite gegen die Ormonts) zwischen den
vom Oberstleutnant Forneret aus Romainmôtier befehligten französischen Truppen und den der Stadt Bern
treuen Leuten der Ormonts
unter dem Obersten Fischer stattfand. Der Sieg, den hier die Ormonins erfochten, sollte ihnen aber keinen Vorteil bringen,
da die Franzosen zu gleicher Zeit ihren Weg über La Forclaz ins Ormontsthal gefunden hatten. (Vergl.
Busset, E., u. E. de La Harpe. Guide desOrmonts. - Verdeil, A. Histoire du canton deVaud. 2. éd. 3 t. Lausanne
1854. - [Effinger
v. Wildegg, Rud. v.]. Die Vertheidigung desOrmontsim Jahr 1798...Bern
1846).
Viele Touristen, die von den Cornettes de Bise und de Tanay über Lovené herkommen, wollen durch den scheinbar
einladenden Einschnitt im N. des Lovenésees direkt nach Novel hinuntersteigen;
allein die Abhänge werden
etwa 300 m weiter unten durch unbezwingbare Steilwände unterbrochen.
Diese Felsen heissen Grab der Deutschen (Tombeau des
Allemands) wegen der zahlreichen, fast jedes Jahr sich ereignenden Unfälle.
Vorort von Roubaix (franz. Depart.
Nord), Station Croix-Wasquehal der Eisenbahn Lille-Roubaix (-Gent), hat (1891) 12438 E., die höchste EsseFrankreichs (105 m,
ohne Blitzableiter) und bedeutende Fabrikation, besonders von chem. Produkten, Bleicherei und
Zeugfärberei.