Cristofori
(auch Cristofali, Cristofani genannt),
Bartolommeo, der Erfinder des
Pianoforte, geb. zu
Padua,
[* 2] lebte als Klavier
bauer daselbst, später zu
Florenz,
[* 3] wo er 1716 zugleich als
Konservator der Instrumentensammlung
Ferdinands
von
Medicis fungierte. Seine
Erfindung des
»Hammerklaviers« wurde 1711 vom
Marchese Scipione
Maffei im »Giornale dei letterati
d'Italia« angezeigt und beschrieben. Trotzdem diese
Beschreibung, von König übersetzt, in
Matthesons »Critica musica« (1725)
aufgenommen und in Adlungs »Musica mechanica Organoedi« (1767) wiedergegeben
wurde, auch
Schafhäutl in seinem bekannten »Sachverständigenbericht über die
Münchener
Ausstellung 1854« auf alle diese
Belege hingewiesen hatte, gibt O.
Paul doch noch in seiner »Geschichte des
Klaviers« (1869) dem
Organisten
Schröter in
Nordhausen
[* 4] die
Ehre der
Erfindung. Die von Cristofori
angewendete
Mechanik ist, abgesehen von Verbesserungen einzelner Teile,
dieselbe wie die
Gottfried
Silbermanns, Streichers,
Broadwoods etc., die sogen. englische
Mechanik (vgl.
Klavier). Cristofori
starb in
Florenz, wo ihm zu
Ehren 1876 ein
Fest veranstaltet und eine Gedenktafel im
Kloster
Santa Croce eingemauert
wurde.