Crispalt
(Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
3080 m. Bergstock, in der Gruppe des
Piz Giuf; n. vom
Oberalppass und s. vom
Piz Giuf,
von dem er sich nach SO. als mächtiger und von
Sedrun im
Tavetsch aus in seiner ganzen Länge sichtbarer Felskamm abzweigt.
Zwischen
Val Giuf und
Val de Val. Das S.-Ende, sein niedrigster Punkt, hat immer noch eine
Höhe von 2791 m.
Kann von
Tschamut aus in 6 Stunden bestiegen werden. Ursprünglich diente der Name Crispalt
zur Bezeichnung des ganzen Hochgebirgsgebietes
zwischen
Oberalppass und
Ragaz und findet sich in diesem Sinn z. B. auf der vom Zürcher Stadtarzt Konrad Türst zwischen 1495 und 1497 verfertigten
chorographischen Tafel der
Schweiz eingetragen. Später wurde der Begriff von vielen Autoren auf die Gruppe
des
Tödi und seiner sw. Ausläufer bis zum Kreuzli- und
Oberalppass beschränkt; bald trugen aber auch blos der
Kreuzlipass,
der
bequemste und begangenste Passübergang der
Tödigruppe, bald der
Oberalppass allein den Namen «Crispalt
berg» oder Crispaltius
mons (so auf der zweiten Ausgabe der Schweizerkarte des Chronisten Aegidius Tschudi vom Jahre 1560).
Ebel und Theobald verstanden unter Crispalt
die ganze Gebirgsgruppe hinter dem obern Ende des
Val Giuf, andere dagegen nur
einen ihrer Gipfel. Die Dufourkarte endlich legte den Namen zuerst endgiltig dem Punkt 3030 m bei, was die Bewohner
der umliegenden Thalschaften nicht hindert, als wahren Crispalt
immer noch den
Piz Ner (3059 m) der topographischen Karte
zu betrachten. Bemerkenswert ist, dass nicht der Crispalt
(3080 m), sondern der
Piz Giuf (3098 m) der höchste Gipfel der
Gruppe ist.