Crin
végétal
(franz., spr. kräng wēschetal),
vegetabilisches Ersatzmittel für
Roßhaare, kommt von sehr verschiedener
Beschaffenheit und Abstammung in
den
Handel. Ein wenig elastisches und auch nicht sehr dauerhaftes
Material ist das
Alpengras (s.
Carex). Ungleich besser sind
die gespaltenen
Blätter der
Zwergpalme,
Chamaerops humilis, die als Crin végétal
d'Afrique, Crin végétal Aversing aus
Algerien
[* 2] exportiert werden.
Man färbt das grünliche
Material auch schwarz und verwendet es in
Europa
[* 3] sehr allgemein.
Ejoo,
Gomuti-Fibre von der indischen
Arenga saccharifera und die
Kitool von
Caryota mitis auf
Réunion und Crin végétal
urens in
Indien sind
schwarz und bleiben nach dem
Abfall der
Wedel als Rest der
Gefäßbündel
[* 4] an den
Stämmen der genannten
Palmen
[* 5] zurück. Diese
Fasern übertreffen die beiden ersten Materialien; aber weitaus das beste Crin végétal
bildet
die Caragate
(Baumhaar), das
Gefäßbündel der
Luftwurzeln einer im tropischen
Amerika
[* 6] auf
Bäumen schmarotzenden
Bromeliacee,
Tillandsia usneoides. Die
Faser
wird 22
cm lang, steht an
Elastizität und
Festigkeit
[* 7] dem
Roßhaar sehr nahe, bildet aber in
Abständen
von einigen
Zentimetern verzweigte
Fasern und entwickelt beim Verbrennen nicht den bekannten
Geruch, welchen
verbrennendes
Haar
[* 8] gibt. Sie wird hauptsächlich von
New Orleans exportiert.