Sèche oder Pointe de Crête Sèche (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3029 m. Hauptgipfel der vom Grand Darreï nach W. abgehenden kleinen
Kette, zwischen den Gletschern von Planereuse und Treutse Bo; unmittelbar über der Alpweide Les Planereuses und dem Weiler
Branche im Val Ferret. Vom Col de Crête Sèche in 50 Minuten zu erreichen. Etwas sö. davon die Tour de Crête Sèche
(ca. 3010 m).
Sèche(Colde) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2888 m (auf der italienischen Karte 2897 m).
Passübergang, auf der Grenze gegen Italien,
hinter dem obern Ende des Gletschers Crête Sèche zwischen Mont Gelé und La Ciardonnet;
verbindet das
obere Val de Bagnes mit dem italienischen Valpelline.
Klubhütte Chanrion des S. A. C.-Passhöhe 3, Passhöhe-Oyace-Valpelline
4½ Stunden.
Dieser bequeme Pass, der aber mit Lasttieren und Vieh nicht begangen werden kann, wird schon seit langer Zeit
benutzt und schon zu Ende des 17. Jahrhunderts von P. A. Arnod beschrieben.
Sèche(Glacierde) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
Gletscher, linksseitiger Nebenarm des Otemmagletschers; steigt vom Col de Crête Sèche
ab und ist 2,5 km lang und im Mittel 600 m breit. Bekannt geworden durch den Gletscherbruch vom
der eine furchtbare Ueberschwemmung des Val d'Entremont zur Folge hatte, eine der gefährlichsten seit den Verheerungen des
am 16. Juni des Jahres 1818 ausgebrochenen Giétrozgletschers. Eine neue Katastrophe brach am über das Thal herein:
die mit dem plötzlichen Ausbruch von einer Million m3 Wasser aus dem Gletscher gespiesene Dranse schwoll
über alles Mass an, riss 16 Brücken weg und bedrohte sogar die Martinach schützenden Dämme; das reissende Wasser legte
den Weg von der Alpweide Chermontane bis Martinach in 5 Stunden zurück. An der Vereinigung des Gletschers von Crête Sèche
mit dem Otemmagletscher hatte sich ein kleiner, durch die linksseitige Randmoräne des Otemma- u. die
Stirnmoräne des Crête Sèche Gletschers gestauter See gebildet, der für gewöhnlich unter dem Gletscher abfloss. Als aber
die Wassermasse des 42 m tiefen Sees einen Ausweg am Fusse der Moränenbarre fand, erweiterte sie diesen Abflusskanal
schnell und ergoss sich mit einem Mal ins Thal, in dem sie die erwähnten Verheerungen anrichtete. Seither hat sich dieser
See jedes Jahr von neuem gebildet und entleert. Verhältnismässig zahm waren die Ausbrüche vom und
schrecklich dagegen der
mehr
vom dessen auf einen Schaden von 110000 Franken berechnete Verheerungen diejenigen von 1894 noch übertrafen;
weniger bedeutend war wieder der Ausbruch vom Seither, von 1898-1900, hat man dem Wasser einen 20 m tiefen und
ziemlich langen Abflusskanal gegraben, der die Ansammlung grosser Wassermassen hinter der Moräne verhindern
und das Thal vor einer ständigen Gefahr schützen soll. Dieser Kanal unterliegt einer genauen Aufsicht, die namentlich im
Frühjahr dafür zu sorgen hat, dass er sich nicht etwa teilweise verstopft. (Vergl. Mercanton, Paul L. Les débâcles auglacier de Crête Sèche in Jahrbuch des S. A.C. 34, 1899).