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Erescentiis,
Petrus de, oder Crescenzi, der älteste Schriftsteller über
Landwirtschaft seit den
Römern, geb. um 1230 in
Bologna,
lebte 30 Jahre lang, als
Beisitzer von
Podestäs, in verschiedenen Gegenden
Italiens,
[* 3] wo er auch seine
Beobachtungen über die
Verhältnisse des Landbaues machte. Als
Greis in seine Vaterstadt heimgekehrt, veröffent- lichte er zwischen 1304 und 1309 sein
lat. Werk über den Landbau: «^malium coniinnäoriiin
lidri XII» (Augsb. 1471). Die
Übersetzung in reines
Italienisch aus dem 14. Iabrb. (Flor. 1478) ist als Sprachtext geschätzt;
eine französische entstand 1373 auf An- regung König
Karls V. Die Grundsätze Crespo'
, mei- stens auf die der
röm. Schriftsteller basiert, sind ein- fach und frei von manchen Vorurteilen der Zeit.
Eine deutsche Übertragung mit Holzschnitten erschien seit 1494 wiederholt zu Strahburg. Die beste Aus- gabe des lat.
Originals lieferte Gesner in «Zorip- wi-68 i'6i ru3tic3.6» (2 Bde.,
Lpz. 1735). Crespo
zu Ehren nannte Linnö eine Vaumgattung Oescoutia,.
Crescentlni sspr. kreschen-), Girolamo, ital. So- pransänger und Gesanglehrer, geb. 1769 zuNrbania
beilirbino, kam 1781 nach
Bologna, wo er fünf Jahre
Musik und Gesang studierte. Darauf debü- tierte er als Theatersänger
in Nom und war später mit außerordentlichem Erfolg auf den bedeutendsten ital.
Bühnen, sowie in
London,
[* 4] Lissabon
[* 5] und
Wien
[* 6] thätig. 1803 wurde er zum Singmeister der kaiserl. Familie in
Wien ernannt, folgte jedoch 1805 Na- poleon I. nach
Paris.
[* 7] 1813 ging
er nach
Bologna, war seit 1825 erster Gesangsprofessor am Ileal O0II6F10 äi inuFica in Neapel
[* 8] und starb Als
Komponist
bat er sich durch Anetten be- kannt gemacht; seiue «IlHocolta
äi 686roixi p6r il canw» gilt noch jetzt als brauchbares Studienwerk.
ErescenNno (spr. kreschen-), Stadt im
Kreis
[* 9] Vercelli der ital. Provinz
Novara, links des Po und an der Linie
Cbivasso-Casale
des Mittelmeernetzes, bat (1881) 2738, als Gemeinde 6710 E.,
Seiden- und Wollmanufaktur. Crespo
wurde im 16. und 17. Jahrh,
von
Franzosen und
Spaniern öfters belagert und erobert. Cresccntms,SohnderjüngernTheodora(s.d.), führte nach dem
Tode
Kaiser
Ottos 1. und des von diesem bestätigten Papstes
Johann XIII. den Auf- stand gegen
Benedikt VI. und setzte Vonifacius VII. und
Bcnedikt VII. zu Päpsten ein, mußte dann aber vor
Kaiser
Otto II. flüchten. Nach des letztern
Tod kam
Rom
[* 10] wieder ganz unter die Herrschaft der Crescentier; Crespo
selbst wurde schließlich Mönch und starb 984. -
Ein
Johannes Crespo
, mit dem
Beinamen Nomentanus, wohl des Genannten Sohn, ließ sich 991 von
Theophano ss.d.) als Patricius von
Rom bestätigen und herrschte über Nom und das Papst- tum.
Zwar unterwarf er sich
Otto III., als dieser
Gregor V. in Nom als Papst einsetzte (996), erhob sich aber uack dessen
Abzug von
neuem, bestellte den Gegenpapst
Johann XVI. und suchte Anlehnung an das oström. Kaiserreich.
Otto III., zurückgekehrt, nahm
Nom und ließ nach Erstürmung der
Engels- burg Crespo
enthaupten (998); aber auch dies führte nur zu einer
vorübergehenden Unterwerfung Noms. Die Sage läßt
Stephania (oder.Theodora), des ent- haupteten Crespo
Witwe, den
Kaiser
Otto III.
an sich fesseln und vergiften. I 0 hannes Crespo
, ihr Sohn, be- herrschte Nom wieder als Patricius zu Beginn des 11. Jahrb.,
wurde aber aus Nom verdrängt durch die
Tusculanen, welche einen der Ihrigen,
Vene- dikt VI1I , als Papst
durchsetzten (1012). - Ein
Ni-
cola Crespo
erbaute im 11. Jahrh, das irrtümlich
Casa di Nienzi genannte, jetzt älteste Haus von
Nom am Ponte Notto. - Die röm.Familie Serlupi hat ihrem
Namen
den der Crescentier (Crescenzi) beigefügt.
Erefcenzi (spr. kresche'nzi), s. Crescentiis. Erefcimbeni (spr. kreschim-), Giovanni Mario, ital. Dickter und Literarhistoriker, geb. in Macerata, studierte die Rechts- und schönen Wissenschaften, wurde im 16. Jahre Doktor der Rechte, ging nach Nom, wo er sich mit der Dicht- kunst beschäftigte und 1690 die Gründung der Aka- demie der Arkadier (s. d.), deren Kustos erlange war, veranlaßte. Von Clemens XI. zum Kanoni- kus und Erzpriester von Sta. Maria in Cosmedin ernannt, starb er Sein Hauptwerk, die «I^toria deiia. vo^ar possia» (Nom 1698 u. ö.), wozu der «Irattato äeilk 1)611622^ äeiia vol^r ^oLLia» (ebd. 1700) und der «OominLutHi-io iMoi-no 3.UH V01FHI-P0631H» (5 Bde., ebd. 1702-11; zusam- men als «I8t0i-i3. äsila volM- p068ia,» von Seghezzi durch Anmerkungen wesentlich bereichert, 6 Bde., Vened. 1730-31) gehören, zeigt großen Sammel- fleiß, ist aber geist- und kritiklos und nur als litterar.- biogr. Notizensammlung brauchbar. Seine «Niins» erschienen 1695 in Nom (3. Aufl. 1723),
feine zahl- reichen Gelegenheitsschriften und Elogien als «1^6 vit6 äs^ii ^reaäi i11u3ti'i» (5 Bde., Nom 1708-27). Erespi, Giovanni Vattista, nach seinem Ge- burtsorte il Cerano genannt, ital. Maler, geb. 1557, gest. 1633 in Mailand. [* 11] In Rom und Ve- nedig nicht bloß für die Malerei, sondern auch in der schönen Litteratur und dcn ritterlichen Künsten gebildet, sowie mit der Baukunst [* 12] und Bildhauerei vertraut, fand er am mailäno. Hofe im Kardinal Federico Borromeo einen mächtigen Gönner.
C.s Werke sind nicht frei von
Manier, ader großartig aufgefaßt und namentlich in der Modellierung sorgfältig ausgeführt.
Seine Hauptwerke sind: Maria del Rosario (in der
Brera) und Die
Taufe des heil.
Augustin (in
San Marco zu
Mailand);
Christus erscheint den
Aposteln
Petrus und
Paulus
(Wien, kunsthistor. Hofmuseum). Bedeutender ist sein und Procaccinis
Schüler (sein Sohn?)
Daniele Crespo
, geb. um 1590, gest. 1630 zu Mailand an der
Pest. Seme
Muster waren die
Carracci.
In der Kirche ^ta. Maria della Passione zu Mailand befinden sich eine Reibe trefflicher Bilder von ihm (eine große Kreuzab- nahme"; im Hofmuseum zu Wien das 3 m hohe Bild Der Traum des Joseph (Mannes der Maria), im Pradomuseum zu Madrid: [* 13] Maria mit dem Leich- nam Christi. Erespi, Giuseppe Maria, ital. Maler und Ra- dierer, geb. 1665 zu Bologna, gest. daselbst nach seiner Vorliede für ivan. Tracht Io 8MFNU0I0 genannt, gehört der eklektischen Schule seiner Vaterstadt an. Er ist gefällig in der Kompo- sition, naturalistisch in der Auffassung, nachlässig in derZeichnung, aber beachtenswert durch sein Streben nach malerischer Gesamtwirkung. In Dresden [* 14] sind von ihm 12 Bilder, darunter die sieben Sakramente, im Hofmuseum zu Wien: Achilles und der Kentaur. [* 15] Erespo, Antonio Candido Goncalves, portug. Dichter, geb. in Rio'de Janeiro als Sohn einer Sklavin, studierte bis 1875 auf der Universität Coimbra Rechtswissenschaften, widmete sich jedoch früh vorwiegend der Dichtkunst. Er starb brustkrank in Lissabon Scine Ge- dichte füllen nur zwei kleine Bündchen: «NiiiiHwrk3» Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶