Crenothrix
,
Brunnenfaden, von einigen Botanikern zu den
Algen
[* 2] gerechnet, jedoch wegen des
Mangels an
Chlorophyll zu den
Pilzen und zwar zu den
Spaltpilzen (s. d.) oder
Schizomyceten zu stellen. Crenothrix
ist allgemein gefürchtet, weil ihr massenhaftes
Auftreten nicht nur
Brunnen
[* 3] und Wasserleitungen verunreinigt, wie es zu
Breslau,
[* 4]
Berlin
[* 5] und
Halle
[* 6] geschehen
ist, sondern auch dadurch enge
Drainröhren gänzlich verstopft werden. Dem unbewaffneten
Auge
[* 7] stellt sich Crenothrix
als eine ockerfarbige
oder rostbraune (vom Eisengehalt herrührend), flockige oder fein büschelförmige
Masse dar, die unter dem Mikroskop
[* 8] bei
5-600facher Vergrößerung 1,5 bis 5 Mikromillimeter dünne, nach oben schwach keulenförmig verdickte,
gegliederte, in geschlossenen Scheiden steckende Fäden erkennen läßt, dazwischen oft aber auch gallertartige Häufchen,
die aus Millionen kleiner punktartiger Zellen bestehen. Man bezeichnet diese Gallertmassen wie bei andern
Spaltpilzen als
Zooglöen. Die
Vermehrung geschieht durch lebhafte
Teilung der einzelnen Zellen oder durch
Sporen, welche in etwas angeschwollenen
Fadenenden in großer Anzahl gebildet werden. Die
Vermehrung ist auf beiden Wegen eine außerordentlich
schnelle. Bekannt ist nur eine einzige
Species: Crenothrix
Kühniana Zopf (Crenothrix
polyspora Cohn, s.
Tafel:
Pilze
[* 9] III,
[* 1]
Fig. 2). -
Vgl. Cohn, Beiträge zur Biologie der Pflanzen, Bd. 1 (Bresl. 1870);
Zopf, Untersuchungen über Crenothrix
polyspora, die
Ursache der
Berliner
[* 10] Wasserkalamität (Berl. 1879).