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Crcma, Hauptstadt des Kreises Crémieu
(85409 (5.) in derital. Provinz Cremona,in fruchtbarer Gegend, am rechten lifer
des Serio und an der Linie
Bergamo-
Treviglio-Cremona des
Adriatischen
Netzes, Sitz eines
Bischofs, hat Dampfstrahenbahn nach
Lodi und
Brescia, (1881) 8251, als Gemeinde 9111 E., in Garnison die 3. und 4. Eskadron des 4. Kaval-
lerieregiments, eine
Kathedrale, eine schöne Kircke Sta. Maria della Croce, ein Gymnasium,
Theater,
[* 3] Hospital und Findelhaus;
Wein- und Obstbau, Ve- reitung von
Käse (Olrubiolen) und
Konfitüren (sog. Spugaden), Seidenspinnerei und Leinenweberei (die
beste ital. Leinwand),
Spitzen- und Hutfabrika- tion und Fischfang. - Crémieu
erwuchs als Cremete auf der Sumpfinfel
Fulcheria aus einem Zufluchtsort der von dem Langobaroenführcr Aldoin Vertriebe- nen.
Zur Zeit der Kämpfe der Ghibellinen und Guelfen stand Crémieu
zu den erstern, wurde von
Friedrich I. 1160 zerstört, 1185 wieder
aufgebaut, kam dann unter die Signorie der Venzoni und nach dem Erlöschen der Visconti 1454 an
Venedig.
[* 4] vreinaülsrs, ^u (frz., spr. ang kremäjähr), im Zickzack, sägesörmig,
s.
Glacis. Orenis (frz., spr. lrähm), Milchrahm, Sahne' ferner
Bezeichnung für rahmartige speisen aus
Milch, Eiern und andern
Bestandteilen (Schokolade,
Wein u. s. w.), von welchen sie den
näber bestimmen- den
Namen erhalten. 0. heißen auch feine, farblose, sehr sühe Liqueure. In übertragener
Bedeutung bezeichnet (?,. das Auserlesenste,
Beste von etwas, namentlich die vornehmste Gesellschaft. Cremer (spr. -mähr),
Camille, franz.
General, geb. zu Saargemünd,
[* 5]
Schüler der Militärschule von St. Cyr, nahm als Zuaveulicute- nant
am merik.
Feldzuge teil und wurde als Kapitän bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 Adjutant des Brigadegenerals Clinchant. Er nahm an den Schlachten [* 6] um Metz [* 7] teil, wurde infolge der Kapitulation vom lriegsgefangen, aber gegen schriftlichen Revers (vom während des Krieges nicht mehr gegen Deutschland [* 8] Kriegsdienst zu leisten u. s. w., freigelassen. Er brach jedoch sein Wort und trat als Divisionsgeneral an die Spitze der Region des Ostens.
Seine Truppeu, die gegen 15000
Mann mit 20
Geschützen zählten, bestanden größtenteils aus Mobilgarden. Als 27. Nov.
General
von Werder in der Nähe von Dijon
[* 9] bei Pasques die Nachhut des Garibaldischen
Freikorps geschlagen hatte und danach den
General
von Glümer überEpernay gegen Crémieu
entsendete, be- setzte dieser die taktisch starte
Stellung westlich
von Nuits, fiel 3. Dez. die bad.
Brigade «des
Generals
Keller auf dem
Marsche von
Autun nach Dijon an und lieferte 18. Dez. das
Gefecht
von Nuits, das von der bad. Division nur unter großen
Verlusten gewonnen wurde. Bei dem fluchtartigen
Rückzüge löste sich
C.s Korps fast vollstäudig auf, wurde aber später als Division bei Vesancon wieder organi- siert,
der Ostarmee (Vourbaki) unterstellt und nahm an der
Lisaine-Schlacht (15. bis teil. Als die Ostarmee zum übertritt
nach der
Schweiz
[* 10] genötigt war, entkam Crémieu
an der
Spitze seiner
Kavallerie nach dem südl.
Frankreich. Am
bei
Ausbruch des Commune-Aufstandes, traf Crémieu
in
Paris
[* 11] ein, lehnte das ihm angetragene Ober- kommando über die Streitkräfte
der
Insurrektion ab und bewirkte die Freilassung des in die Gewalt der Communards geratenen
Generals Chanzy. Nach- dem ihm
von der
Kommission zur Prüfung der
Grade nur der Rang eines Vataillonskommandanten zu- erkannt
worden
war, nahm Crémieu
seinen
Abschied. Er starb in Bclleville. -
Vgl. Poullet, i^'invaLiou äan8 I'Nst. 1.6 A6Q6ra1 d (Par. 1871).
Cremer, Christoph Joseph, Journalist und Po- litiker, geb. zu Bonn, [* 12] studierte da- selbst 1861-64 Philosophie, Philologie und Ge- schichte, trat 1864 in die Redaktion der klerikalen «Kölner [* 13] Blätter» («Kölnische Volkszeitung») und übernahm später die Leitung der «Kölnischen Han- delszeitung». 1866 kehrte er auf die Universität Bonn zurück, um Medizin zu studieren, und ging 1868 nach Paris, wo er für deutsche Blätter thätig war. 1870 nach Deutschland zurückgelehrt, über- nahm er die Redaktion oc^ «Westfälischen Merkur» [* 14] und trat 1871 in die Redaktion der «Germania» [* 15] in Berlin [* 16] über, in der er bis Ende 1875 blieb.
Während des Karlistenaufstandes machte er 1874 eine
Reise nach
Spanien,
[* 17] um die Zustände im Kar- listenlager kennen zu lernen. 1875 wurde
er in das preuß. Abgeordnetenhaus gewählt und schloß sich der Centrumsfraktion
an, von der er sich jedoch, da er stets den nationalen Standpunkt vertrat, in manchen Fragen trennte. In
Berlin nahm er mit
großer Lebhaftigkeit an der antisemit. Agitation gegen die Fortschrittspartei teil, geriet aber da- durch in
Konflikt mit
feiner eigenen Partei und löste schließlich seine Verbindung mit dieser gänz- lich. Er wurde dann 1882 als Kandidat (Wilder)
für
Teltow - Vecskow -
Storkow - Charlottenburg
[* 18] in das preuß. Abgeordnetenhans gewählt, verlor aber dies
Mandat bei den
Wahlen
von 18W. Crémieu
schrieb: «Aus dem Karlistenlager» (Berl. 1875),
«Die polit. und sociale Bedeutung der vatikanischen Definition vom unfehlbaren Lehramte des röm. Papstes» (Kre- feld 1876),
«Europa, [* 19] Rußland und die orient. Frage» (Berl. 1876),
«Zum Königsjubiläum» (ebd. 1885). Crcmer, Iacobus Jan,
Holland. Novellist, geb. 1. (^ept. 1827 in
Arnheim, widmete sich zuerst
der Malerei, dann der Novellistik. Er starb im Haag.
[* 20] Seine «Zetnxv8c1i6
^ovsiisn»
(Leid. 1856 u. ö.), Dorfgefchichten in der Mundart der geldern- schcn Landschaft
Betuwe, sind ausgezeichnet durch
eine kernige
Sprache
[* 21] und naturgetreue
Schilderung des ländlichen Lebens. Außerdem veröffentlichte Crémieu
noch einige größere
Romane: «v6 I^eiis vg.u 'g (3rHV6udHF6», «1)3.ui6i
3Ü8», tt^QQ3.K00^6" (1867), «Dolltor Iloliliouä 6H 2M Vl0li^» (1870),
«UHUUN äs ii'6n1ti» (1873),
«^00N66i8poi6i'8». Weniger Er- folg hatte er als Dramatiker; seine besten Stücke sind: «Vo6r 6n Ud6im3.11» und «VmrnH LLi'tuoit». Gesammelt erschienen seine «NomHiitiscliß V^er- I^u» in 14 Von. (Leid. 1877-81). Verschiedene seiner Stücke sind in fremde Sprachen übersetzt, ins Deutsche [* 22] von L. von Heemstccde: «Das Pfauen- federchen», «Bruder Jakob» u. a.;
von Friedrich Schnettler: «Der blinkende Hahn» [* 23] u. a.;
von Adolf Glaser mit und ohne den Namen des Verfassers: «Die Pflegemutter, eine Dorfgeschichte», «Nieder- länd. Novellen» (Braunschw. 1867),
«Stille Welt», «Ein geldernscher Landmann mit seinem
Sohne auf der
Amsterdamer Kirmes», «Die Arbeiterprinzefsin» (Braunschw.
1875, nach «Hornig, äs fi-^ui^») u. s. w.
Eremieu (spr. krenüöh), Hauptstadt des Kantons Crémieu
(286,54 cilvin, 26 Gemeinden, 17175 E.)
im
Arrondissement La
Tour-du-Pin des franz. Depart. Isere, 33 Icm nordwestlich
von La
Tour-du-Pin, 5 km vom linken Rhone-Ufer entfernt, am Fuße des Annoisin (429 m) und an der Lokalbahnlinie
Lyon-
Artikel,
die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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