Jacobus Jan, 1) holländ.
Novellist, geb. zu
Arnheim, widmete sich anfangs mit
Erfolg der Malerkunst, vertauschte aber bald den
Pinsel mit der
Feder. Seinem Erstlingswerk, den »Betuwsche novellen« (zuerst
1856), Dorfgeschichten aus der
Heimat
(LandschaftBetuwe), folgten andre
Erzählungen der Art nach; die meisten empfehlen sich
durch feine
Beobachtung, kernige
Sprache
[* 2] und herzlichen
Humor und sind ohne
Zweifel den schönsten Erzeugnissen
der holländischen Litteratur beizuzählen.
Außerdem veröffentlichte er einige größere
Romane: »Anna Rooze« (1867),
»Hanna de
freule« (1873) u. a., die auch Erfolg hatten, obwohl seine
Eigenart mehr in seinen Dorfnovellen liegt. Weniger glückte es ihm mit seinen
Schauspielen, unter denen
zwei,
»Boer en edelman« und
»Emma Bertholt«, besondere Hervorhebung verdienen. Ein
Band
[* 3] »Gedichte« erschien 1873. Cremer starb im
Haag.
[* 4] Mehrere seiner Werke hat A.
Glaser ins Deutsche
[* 5] übersetzt, so: »Niederländische
[* 6]
Novellen« (Braunschw. 1867);
»Die politische und soziale Bedeutung der vatikanischen
Definition vom unfehlbaren Lehramt des römischen
Papstes« (Kref. 1876)
und
»Europa,
[* 16] Rußland und die
orientalischeFrage« (Berl. 1876).
Die
Kommission, welche die Rechtmäßigkeit der seit ausgeteilten Offizierstitel zu untersuchen hatte, erkannte
ihn nur als Bataillonschef an. Infolgedessen nahm er in unbotmäßigen
Ausdrücken seine Entlassung und wurde darauf abgesetzt,
auch wegen jener Erschießung eines unschuldigen
Mannes 1872 kriegsgerichtlich zu einem
Monat Gefängnis
verurteilt. Er starb Von seinen
Schriften sind die über
Mexiko (»Quelques hommes et quelques institutions militaires,
souvenirs rétrospectifs«, 1872) und die über 1870-71 (»La campagne de
l'Est et l'armée de
Bourbaki«, 1874) zu nennen.
Friedrich Albert, Architekt, geb. zu Wiesbaden, widmete sich 1846-48 der Architektur
auf der Bauakademie zu Berlin, wurde 1859 Bauinspektor daselbst und baute in Berlin das Schuldgefängnis,
die Anatomie und in edlem oberitalienschen Stil das chemische Laboratorium (Backsteinbau), ebenso das Denkmal Wilhelms von
Arnim (Wilhelmsturm) bei Dillenburg.
Auch leitete er mehrere Jahre die Restauration des Doms in Limburg. 1868 wurde er Regierungs-
und Baurat in Wiesbaden.