Credé
,
Karl Sigismund Franz, Mediziner, geb. zu Berlin, [* 2] studierte seit 1833 in Berlin und Heidelberg; [* 3] ward 1843 Assistent an der geburtshilflichen Klinik in Berlin, habilitierte sich 1850 als Privatdozent für Geburtshilfe an der Universität, ward 1852 Direktor der Berliner [* 4] Hebammenschule und dirigierender Arzt der Gebärabteilung und leitete die von ihm begründete gynäkologische Abteilung an der Charitee. Im J. 1856 ging er als Professor der Geburtshilfe und Direktor der Entbindungsanstalt und Hebammenschule nach Leipzig. [* 5] Er begründete daselbst eine geburtshilfliche und gynäkologische Poliklinik und etablierte bei der Entbindungsanstalt eine Abteilung für Frauenkrankheiten. Er schrieb: »Klinische Vorträge über Geburtshilfe« (Berl. 1853-54);
»Die preußischen Hebammen, ihre Stellung zum Staat etc.« (das. 1855);
»Observationes de foetus situ inter graviditatem« (Leipz. 1862 u. 1864),
zwei Programme statistisch-geburtshilflichen Inhalts;
»Lehrbuch der Hebammenkunst« (mit Winckel; das. 1875, 3. Aufl. 1882).
Credé
hat das
Verdienst, bei Mutterblutungen nach der
Geburt und verzögerter
Lösung der
Nachgeburt die methodische
Reibung
[* 6] des Muttergrundes, verbunden mit
Kompression der
Gebärmutter
[* 7] mittels der
Hände,
als ein wirksames und ungefährliches
Mittel empfohlen zu haben. Er redigierte 1853-69 die von ihm mit
Busch,
Ritgen, v.
Siebold,
Hecker,
Martin herausgegebene »Monatsschrift für Geburtskunde« und seit 1870 mit
Spiegelberg das
»Archiv für
Gynäkologie«.