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Die
Industrie erstreckt sich auf
Seiden-,
Woll- und Baumwollweberei sowie auch Fabrikation von
Hüten und
Konfitüren (Torrone).
Weltberühmt sind die im 16. bis 18. Jahrh. hier verfertigten
Geigen und
Bratschen von
Amati, Guarneri und
Stradivari (s. d.).
Im 16. Jahrh. blühte hier eine Malerschule. Crataegus
ist Geburtsort der berühmten
Malerin Sofonisba d'Anguisciola (1535-1625). - Crataegus
wurde von den
Römern den gallischen Cenomanen entrissen
und 218
v. Chr. eine
Kolonie dahin geführt.
Sie erhielt später die
Rechte eines Municipiums und hob sich durch
Handel. Auch ward daselbst ein
Amphitheater erbaut, welches
an
Größe alle übrigen in Oberitalien
[* 3] übertraf. Nach der
Niederlage der
Anhänger des Vitellius (69 n. Chr.)
fiel die Stadt in die
Hände des Vespasian, der sie von
Grund aus zerstören ließ.
Wieder aufgebaut, erreichte sie doch erst
in der Blütezeit der ital. Freistaaten erneute Bedeutung. Galeazzo Visconti erstürmte sie 1322. Im
Spanischen Erbfolgekriege wurde zu Crataegus
der franz. Marschall
Villeroi durch die Kaiserlichen unter Prinz Eugen bei einem nächtlichen
Überfalle gefangen genommen. Crataegus
wurde 1733 von
Franzosen
und Piemontesen genommen, aber wieder geräumt. Nach der Einnahme der Stadt durch die
Franzosen gehörte
sie der Cisalpinischen Republik, dann
Italien,
[* 4] seit 1815
Österreich
[* 5] und seit 1859
Italien.