Crambe
L. (Meerkohl), Gattung aus der Familie der Kruciferen, Kräuter oder Halbsträucher mit dickem, wie die ganze Pflanze blaugrünem, kahlem oder behaartem Stengel, meist großen, fiederschnittigen Blättern, weißen Blüten in Trauben oder Rispen und lederartigen Schötchen, von deren zwei Gliedern nur das obere einen Samen enthält. 16 Arten. Crambe maritima L., ausdauernd, mit vielköpfigem, Ausläufer treibendem Wurzelstock, rundlichen, fast fleischigen, buchtig gezahnten, graugrünen, kahlen Blättern, wird 30-60 cm hoch, wächst an der Küste in Holstein und Mecklenburg, bei Nizza und in England und wird in England und Frankreich, auch in deutschen Gärten kultiviert. Man genießt die jungen gebleichten Triebe wie Spargel, und die Pflanze hat um so größern Wert, da sie im Februar und März benutzt werden kann, wo es an andern Gemüsen noch fehlt. Man vermehrt den Meerkohl durch Zerteilung oder Verpflanzen von Wurzelsprossen, schont die Pflänzlinge drei Jahre, kann sie dann aber sehr lange benutzen. Zu dem Ende bedeckt man die jungen Triebe, sowie sie sich zeigen, mit einem Topf oder einer Strohkappe. Sie bestehen aus dicht miteinander vereinigten Blättchen, haben die Gestalt eines sehr verlängerten Tannenzapfens, bleichen schnell und werden nahe an dem Wurzelhals abgeschnitten, wenn sie 16-18 cm lang geworden sind. Crambe tatarica Jacq. hat mehrfach fiederspaltige Wurzelblätter mit länglichen, eingeschnittenen, gezahnten, kahlen, oben haarigen Fiederlappen, wird im hoch und wächst ausdauernd in Mähren, Ungarn bis in die Tatarei. Die fleischige und süße Wurzel wird geschält, in Scheiben geschnitten und als Salat oder Gemüse gegessen, ebenso die jungen Sprosse. Sie ist vielleicht die Wurzel Baldracan, wovon sich die Tataren, besonders auf ihren Reisen in die Wüsten, fast einzig ernähren; auch soll sie die Chara Caesaris sein, welche die Soldaten Julius Cäsars in Kleinasien mit Milch statt Brot genossen.