Titel
Cox
,
1) David, engl. Maler, geb. zu Birmingham, [* 2] kam 1803 nach London, [* 3] wo er als Kulissenmaler am Astleytheater Beschäftigung fand. Der Anblick von Aquarellen bewog ihn, sich der Aquarellmalerei zu widmen, die er sich unter J. ^[John] Varleys Anleitung bald in ausgezeichneter Weise aneignete. 1813 wurde er Mitglied der Aquarellgesellschaft, 1814 ernannte man ihn zum Zeichenlehrer an der Kriegsschule zu Bagshot, welche Stelle er aber bald wieder niederlegte;
von 1815 an lebte er in Hereford, von wo aus er England öfters durchstreifte. 1829 bereiste er die Niederlande [* 4] und Frankreich, ließ sich dann in London und endlich 1840 in Harbourne bei Birmingham nieder, wo er fast nur noch in Öl malte;
hier starb er Seine Aquarelle zeichnen sich durch breite Auffassung und glänzende Farbe aus;
sein Bestreben war es weniger, die einzelne Form mit Sorgfalt als den Charakter der Natur in ihrer Allgemeinheit wiederzugeben;
seine Licht- und Schattenwirkungen sind vortrefflich. Er gab einen »Treatise on landscape painting and effect in water colours« (Lond. 1814, 1816 u. 1839) und »A series of progressive lessons intended to elucidate the art of painting in water colours« (das. 1845) heraus.
Vgl. Solly, David a memoir (Lond. 1873);
Hall,
[* 5]
David Cox
(das. 1881).
2) John Edmund, engl. Schriftsteller, geb. 1812 zu Norwich, [* 6] studierte in Oxford [* 7] Theologie und bekleidete dann verschiedene Pfarrstellen in Norfolkshire und seit 1849 in London. Auch war er Vorsitzender ¶
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und Administrator der »Poor Clergy Relief Society«, die Geld und Kleider an arme Geistliche und ihre Familien verteilt, und zehn Jahre lang Kaplan bei der Großloge der Freimaurer von England. Er veröffentlichte unter anderm: »Memoir of Sarah Martin« (der vielgenannten Yarmouther Gefängnisbesucherin);
»Principles of the reformation« (1844);
»Protestantism contrasted with Romanism« (1852, 2 Bde.);
»Musical recollections of the last half century« (1872) und verschiedenes über das Freimaurertum, z. B. »The old constitutions of the order« (1870).
Auch edierte er die Werke Cranmers (für die Parker Society) u. a.
3) George William, Sir, engl. Schriftsteller, geb. 1827 zu Rugby, studierte am Trinity College zu Oxford Theologie,
ward 1850 als Magister of arts graduiert, bekleidete dann bis 1857 Pfarrstellen an verschiedenen Orten Englands und übernahm 1861 eine
Professur am Cheltenham College. Nach dem Tod seines Oheims, Sir Edmund Cox
, 1877 erbte er dessen Baronetschaft. Litterarisch trat
Cox
zuerst mit »Poems, legendary and historical« (1850)
hervor, denen ein »Life of St. Boniface« (1853) folgte.
Nachmals hat er sich besonders durch Schriften über Mythologie, in denen er den kosmischen Vorstellungen den Vorrang einräumte, bekannt gemacht. Hierher gehören außer seinen »Tales from Greek mythology« (1861),
»Tales of the gods and heroes« (1862) und »Tales of Thebes and Argos« (1863); das »Manual of mythology in the form of question and answer« (1867); die »Mythology of the Arian nations« (1870, 2 Bde.; 3. Aufl. 1882),
sein Hauptwerk, durch übersichtliche und fesselnde Darstellung ausgezeichnet, und die »Introduction to mythology and folklore« (2. Aufl. 1883). Außerdem schrieb er: »Tales of ancient Greece« (3. Aufl. 1877);
»Latin and Teutonic christendom« (1870);
»History of Greece« (3. Aufl. 1878) u. »A general history of Greece« (neue Ausg. 1883);
»The Greeks and the Persians« (1876);
»The Athenian empire« (1876) u. a. Mit Brande gab er auch ein »Dictionary of science, art and literature« (1865-67, 3 Bde.; 2. Aufl. 1875) heraus.