Couthon
(spr. kutóng), Georges, Schreckensmann der franz. Revolution, geb. 1756 zu Orcet in der Auvergne, war Advokat zu Clermont und wurde 1791 Präsident des dortigen Gerichtshof. Lahm, gebrechlich, von mildem, freundlichem Wesen im Privatleben, war er in dem politischen ein extremer Fanatiker. 1791 vom Departement Puy de Dôme in die Nationalversammlung gewählt, stimmte er für des Königs Tod ohne Aufschub und Appellation. Anfangs Anhänger der Girondisten, trat er, erschreckt durch die denselben drohenden terroristischen Maßregeln, zur Bergpartei über und ward ein Freund Robespierres und Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. 1793 beantragte er die Ächtung Lyons und begleitete selbst das Revolutionsheer, um das furchtbare Strafgericht an der Stadt zu vollziehen.
Ebenso blutdürstig zeigte er sich nach seiner Rückkehr im Konvent, wo er ganz auf Robespierres Seite trat, zur Hinrichtung Dantons mitwirkte und überhaupt einen mehr summarischen Rechtsgang verlangte. Nach Robespierres Fall angeklagt, mit jenem und Saint-Just nach dem Triumvirat gestrebt zu haben, ward er 9. Thermidor verhaftet. Von den Jakobinern befreit, suchte er sich, als die Soldaten des Konvents das Rathaus stürmten, mit dem Dolch [* 2] den Tod zu geben, traf aber nicht sicher und wurde mit Robespierre, Saint-Just u. a. unter lautem Jubel des Volkes guillotiniert.