Titel
Coustou
(spr. kustu), 1) Nicolas, franz. Bildhauer, geb. zu Lyon, lernte bei seinem Vater und seinem Oheim Coyzevox und gewann 1681 den römischen Akademiepreis, der ihm ermöglichte, in Italien weiterzustudieren. 1720 wurde er Rektor der Akademie. Er starb Die Revolution hat auch unter seinen Werken stark aufgeräumt. Erhalten sind die kolossale Gruppe der Vereinigung der Seine und Marne, jetzt im Tuileriengarten, die Bronzestatue der Saône in Lyon, Kreuzabnahme in Notre Dame, die Marmorstatue Ludwigs XV. und das Relief: Apollo zeigt Frankreich die Büste Ludwigs XV., beide im Louvre, Werke von theatralischem Pathos mit allen Vorzügen und Schwächen des Barockstils.
2) Guillaume, franz. Maler und Bildhauer, Bruder des vorigen, geb. 1678 zu Lyon, kam im 18. Jahr zu seinem Oheim Coyzevox nach Paris und von da als königlicher Pensionär nach Rom, wo er zwar die Pension verscherzte, aber durch Le Gros die Ausführung des Basreliefs des St. Ludwig von Gonzaga für die Kirche des heil. Ignaz zu Rom übertragen erhielt. In Frankreich sind noch ziemlich viele seiner Werke vorhanden; namentlich besitzt die Schloßkapelle zu Versailles eine Anzahl. Im Museum des Louvre sieht man von ihm die Marmorstatue der Maria Lesczynska, die in kokett gespreizter Haltung zur (Puder-) Juno gemacht ist. Coustou starb
3) Guillaume, franz. Bildhauer, Sohn und Schüler des vorigen, geb. zu Paris, erwarb sich im 19. Jahr den großen Preis zu einem fünfjährigen Aufenthalt in Rom, trat nach seiner Heimkehr in das Atelier seines Vaters und fertigte unter anderm die Statuen des Mars und der Venus für Friedrich II. von Preußen in Sanssouci. Er starb Coustou war ein erfindungsreicher Künstler, dessen süßliche und oberflächliche Behandlung dem Geschmack seiner Zeitgenossen ganz entgegenkam.