Cousin
-Montauban
(spr. kusäng-mongtobáng),
Charles
Guillaume
Marie Apollinaire
Antoine Cousin
-Montauban
,
Graf von
Palikao, franz.
General,
geb. zu
Paris
[* 2] als der uneheliche Sohn der Tochter des 1825 verstorbenen
Generals de Launay de
Picardois, trat 1814 in die
Armee, ward 1818
Leutnant im 2. Kürassierregiment, ging 1824 zur
Artillerie, später zu den
Jägern
über und diente von 1831 bis 1857 in
Algerien,
[* 3] wo er sich wiederholt auszeichnete. 1847 nahm er als Oberst eines
Regiments
Chasseurs d'Afrique
Abd el Kader gefangen. 1851 ward er
Brigade-, 1855 Divisionsgeneral, 1857 nach
Frankreich
zurückgerufen und zum
Kommandanten der 21.
Division zu
Limoges ernannt. 1860 schiffte er sich als Befehlshaber der nach
China
[* 4] bestimmten Expeditionsarmee dorthin ein, schlug 12. Aug. die
Chinesen bei Sinko, erstürmte Tangku, siegte, mit den Engländern
vereint, bei Tschangkiahuang (13. Sept.) und Palikiaho (21. Sept.) und bereicherte sich dann in schamloser
Weise
durch die
Plünderung der Sommerresidenz des
Kaisers von
China.
Napoleon III. verlieh ihm die Senatorwürde und den
Titel eines
Grafen von
Palikao, eine
Dotation von jährlich 50,000
Frank lehnte aber der
Gesetzgebende
Körper wegen jener
Plünderung
ab. Cousin
-Montauban
wurde durch die
Zahlung von 600,000
Fr. aus der chinesischen Kriegsentschädigung schadlos gehalten. 1865 übernahm
er das
Kommando des 4.
Armeekorps in
Lyon
[* 5] und wurde von der
Kaiserin nach dem
Sturz des
Ministeriums
Ollivier an die
Spitze eines neuen, rein bonapartistischen
Kabinetts (des sogen. Mameluckenministeriums) berufen, in
dem er
selbst das
Portefeuille des
Kriegs übernahm. Er entwickelte in der
Ausrüstung neuer Truppenkörper und der
Organisation der
Verteidigung des
Landes eine erfolgreiche, energische Thätigkeit, ersann den
Plan des
Marsches der
Mac Mahonschen
Armee über
Sedan
[* 6] nach
Metz
[* 7] und erzwang die Ausführung des hoffnungslosen Unternehmens, das mit dem
Tag von
Sedan endete.
Nach dem
Sturz des Kaiserreichs (4. Sept.) flüchtete er ins
Ausland und veröffentlichte nach seiner
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Rückkehr nach Frankreich eine Schrift (»Un ministère de la guerre de vingt quatre jours«, Par. 1871), in welcher er sich jenes Plans noch rühmte als des einzigen, der Frankreich hätte retten können. Er starb in Paris.