Courtois
(spr. kurtoa), 3) Gustave, franz. Maler, geb. 1852 zu Pusey (Haute-Saône), wurde 1869 Schüler von Gerôme, trat zuerst im Salon von 1876 mit zwei historischen Bildern: der Tod des Archimedes und Orpheus, [* 2] auf, welchen 1877 ein Narcisius folgte, der für die Luxembourggalerie angetauft wurde. 1878 erhielt er für die Kurtisane Lais in der Unterwelt eine Medaille dritter Klasse. Eine figurenreiche Komposition: Dante und Vergil in der Unterwelt bei den Vaterlandsverrätern, erwarb ihm durch die Vorzüge einer reinen und sichern Zeichnung eine Medaille zweiter Klasse.
Die Grazie und Feinheit seiner Auffassung und die Zartheit seines geschmackvollen Kolorits machten ihn zugleich zu einem beliebten Porträtmaler, und in dieser Eigenschaft wurde er 1883 und 1888 auf den internationalen Kunstausstellungen in München [* 3] durch Medaillen zweiter und erster Klasse ausgezeichnet. 1882 stellte er im Salon eine Bajadere, 1883 ein junges Mädchen in japanischem Kostüm, [* 4] hervorragend durch die Zartheit der Modellierung und der Farbenstimmung, und auf der nationalen Kunstausstellung desselben Jahrs einen jungen Florentiner [* 5] mit Katzen [* 6] spielend aus. Von seinen spätern Werken sind die Beerdigung Atalas (1884) und eine Madonna mit dem Kind (1887) hervorzuheben.