Courfaivre
(Kt. Bern,
Amtsbez. Delsberg).
460 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der
Sorne und 6,2 km wsw.
Delsberg. Station der Linie
Delsberg-Delle. Postablage, Telephon. 131
Häuser, 659 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Uhrenindustrie
u. Holzhandel, Holzschuhfabrikation, Velofabrik. Das im Eisenerzbecken von
Delsberg gelegene Dorf, 1148 Corfavre und 1181 Curfavre
geheissen, leitet seinen Namen offenbar von Curtem fabri =
Hof eines
Schmiedes ab. Den früheren Abbau von Eisenerz bezeugen
noch die in der Umgebung häufig anzutreffenden Schlackenhaufen. Tumulus aus der Eisenzeit, bei Montchoisi
ein Bronzebeil, Refugium auf dem
Châtelard und bei
Les Tuileries Ueberreste einer römischen
Villa mit in römischen Trümmern
gelegenen Alemannengräbern. Auch Römergräber sind hier aufgedeckt worden. ^[Note:] Im 30jährigen Krieg ist Courfaivre
von den Schweden zur Hälfte in Asche gelegt worden. 1634-1637 wütete hier die Pest dermassen, dass
kein Totengräber mehr aufzutreiben war und die Leichen unbeerdigt in ihren verlassenen
Häusern liegen blieben. Als Kirchgemeinde
schon 1327 erwähnt, deren Collatur abwechselnd den Edeln von Flaxlanden und dem
Bischof von Basel
zustand. Kirche 1701, der prachtvolle
Glockenturm italienischen Stils 1865 erbaut. Heimat von Heischmann Girardin, dem 19. Abt von
Bellelay
(1420 bis 1426) und der beiden Missionäre Joset, die in China und Amerika mit Auszeichnung ihres Amtes walteten.