forlaufend
544 Costc - Costenoble
(Herm.) lossagte und als souveräner
Staat konstituierte, wurde das Land in den Kampf der polit. Haupt-
parteien hincingerissen. Es geschah dies durch den Hauptführer der sog. Föderalisten, den
frühern Prä- sidenten von Guatemala,
[* 3]
General Morazan, der von Costenoble
aus seine Einheitspläne durchzusetzen suchte, 1842 einen
Einfall in das Land machte und den Präsidenten
Carillo in die Verbannung schickte. Er wurde aber von Jose
Maria
Alfaro geschlagen, gefangen und hingerichtet.
Unter dem hierauf zum Präsidenten gewählten
Alfaro gab sich das Land 1848 eine neue
Verfassung. Sehr erfolgreich war seit.1850
die Wirksamkeit des Präsi- denten
Juan RafaelMora, eines der reichsten Guts- besitzer und Kaffeehändler
im
Lande, der die
Staats- angelegenheiten mit größter Ordnung und Pünkt- lichkeit leitete. Einen ehrenvollen Anteil nahm
Costenoble
unter ihm 1856-57 an dem
Kriege gegen den Flibustier Walker
[* 4] (s. d.) in Nicaragua.
[* 5] Nachdem
Mora zum viertenmal
zum Präsiden- ten erwählt war, wurde er 14. Aug. gestürzt durch eine Verbindung der Liberalen und der
Fremden, besonders der Engländer und
Deutschen, deren wachsendem Einfluß er entgegengetreten war.
Mora wurde nach
Punta Arenas gebracht und von dort nach Guatemala eingeschifft, von wo er sich nach Neuyork
[* 6] begab. Eine konstituierende
Versammlung entwarf eine neue
Verfassung, die dem provisorischen Präsidenten Jose' Maria Monta-
legre vorgelegt wurde. Dieser berief darauf eine legislative Kammer, die ihn definitiv zum Präsi- denten ernannte. In demselben
Jahre kehrte
Ra- fael
Mora nach Salvador
[* 7] zurück, dessen Präsident die revolutionäre Regierung in Costenoble
nicht anerkannt hatte.
Von hier aus' landete er zu
Punta Arenas, rückte mit etwa 500 Mann ins
Innere, wurde aber 28. Sept. überwunden
und mit seinem
Bruder und dem
General
Canas von einem Kriegsgericht unter Vorsitz Montalegres zum
Tode verurteilt und sofort
erschossen. Präsident wurde 1872
General Tbomas
Guardia, Juli 1876 Vicente Herrera und 1878 nach einer
revolutionären
Be- wegung wieder
Guardia. Juli 1882 wurde die
Ver- fassung aufgehoben und eine neue eingeführt. Präsi- dent
wurde Prospero Fernandez. 1885 nahm Costenoble
unter dem Präsidenten
Bernardo Soto teil an dem
Bunde gegen die Einigungsversuche des
Präsidenten
Bar- rios (s. d. und
Centralamerika, S.37d) von Guate- mala.
Nov. 1889 legte Soto sein
Amt nieder, und nach kurzer provisorischer Regierung des interimi- stischen Präsidenten
Duran trat
I.Rodriguez an seine
Stelle. Dieser geriet ^ept. 1892 mit dem
Kongreß in einen
Konflikt, infolgedessen er ihn auflöste,
die
Verfassung aufhob und sich zum Diktator proklamierte. Litteratur.
Wagner und Scherzer, Die Republik
Costenoble
in
Centralamerika (Lpz. 1856);
Peralta, 0., it8 olimatß, oonLtitMion aiiä r68oui 068 (Lond. 1873); dcrf., N C9.H9.1 inißlocOauico 66 Uic^aFUH ^ 0.6n 1620 7 6Q 1887 (Brüss. 1887);
ders., 1.3. proprikte koneiere ö. 0. (ebd. 1888);
Biolley, lü. 6t 8on avenir (Par. 1889; deutsch Verl. 1890);
Calvo, ^1i6 i-6- pndlio ok 0. (Ncuyork 1889);
Fernandez, Historia, 6,6 0. äuraute 1a äominaeioii egpaiiola.1502-1821 (Madr. 1889);
^nalss äei In8titut,0 tiLioo-FLo- Fi-aüco national pudlicaäo dk^'o 1a äireeeion äsi Nm-i ?iUi6r (San Iost de Custa-Rica, bis 1890 2 Bde.);
für die Geschichte: Peralta, 0.,
NicHi-aFiiN 5 kanains. 6Q 6181310 XVI. (Madr. und Par.
1883); ders., 0. 7 Noionidia ä6
1573-1881 (ebd. 1886); Friederichsen, Karte der Republik Costenoble
, 1:500000 (Hamb. 1876). Coste
(spr. koht),
Jean Victor, franz. Natur- forfcher, geb. zu
Castries, studierte zu
Paris
[* 8] die Naturwissenschaften und
gab mit Delpech die «Ii6e1i6I'l:1i63 3U1' 19. F6U6rati0ll 668 IN9.INlliil6r68
6t 66 1a, korinktion 668 6indr^0U8» (Par. 1834) heraus. Hierauf wurde er als
Docent für
Entwick- lungsgeschichte an das naturgeschichtliche
Museum zu
Paris berufen und erhielt auch einen Lehrstuhl am (^0ii6F6 66
Granes. Besondere Verdienste erwarb er sich um die
Fischzucht; im
Verein mit Milne-Ed- wards dem
Altern veranlaßte er 1852 die Regierung zur Gründung einer
großen Fischzuchtanstalt zu Hüningen im Elsaß. Zum Generalinspektor der See- und Fluhfifcherei ernannt, begann er groß-
artige Unternehmungen zur
Hebung
[* 9] der
Austern- zucht. Costenoble
starb Unter seinen Schrif- ten sind noch hervorzuheben:
«^mdi-voALuis eom- pai-66» (Par. 1837),
«OvoloFi^ 6u kHiiFui-oo» (ebd. 1838),
«IIi8t0ir6 F6Q6rHi6 6t Mi-ticliliöi^ 6n 66V6- 1oi)ii6in6Qt 668 c0lp3 01-^111868» (2 Bde., mit Atlas, [* 10] ebd. 1847 - 59),
«In8trueti0Q8 pi'ÄtiHN68 8ur 13. I)i80icu1wr6» (ebd. 1853) und «Vo)^6
6'6xp1o ratioil 8Ul 16 litorai 66 1a. I3.Qc6 6t 66 1'1t3,Ü6 » (2. Aufl., ebd. 1855).
Costello, Louisa
Stuart, engl. Schriftstellerin, Schwester von Dudley Costenoble
, geb. 1799 in
Irland, ver- öffentlichte die Gedichte «^ii6 1113.16 »l t1i6 ^pruz
1816" (1815) und «1^66^3.16, 3. t3.i6 0l N0N3.» (1819), zog durch die «8p6eim6ii8 ol t1i6 63i1)' p06ti-^ ol 1^1-3,1106»
(Lond. 1835) die Aufmcrkfamteit auf sich und gab dann
Schilderungen aus
Frankreich und
Italien.
[* 11] Ihr
Talent
für malerifche Naturdarstellung bewährte sie in «^1i6 l3,1i8,1^63 kiv nv0vin5Hin3
os ^01-tii ^V3.i63» (Lond. 1845),
für den histor. Roman mit «^1i6 deutfch von Lindau, [* 12] 3 Tle., Lpz. 1842), dem andere folgten. Gelungene Nachahmungen oricnt. Dich- tungen enthält »^ii6 1-086 F3I-66H ol?6r8i3" (Lond. 1845). Mehr geschichtlichen Inhalts mit roman- tischen Zuthaten sind «N6inoii-8 ol 6iniii6iit Nn^ Ü8ii ^V0m6ii» (4 Bde., ebd. 1844),
«^6111011-8 olN3r^ 6nc1i683 ok Lur^m6^v (ebd. 1853) und »^moirs ol ^.11116
0l Vritt3,ii)^ t^vic6 (1N66N 0^1^1-31106" (ebd. 1855). Sie starb in
Boulogne. Costenoble
(spr. -nobl), Herm.,
Verlagsbuch- händler, geb. in
Magdeburg,
[* 13] begrün- dete 1850 mit G. Remmelmann, der 1851 wieder
aus- trat, eine Verlagsbuchhandlung in
Leipzig
[* 14] und ver- legte sie 1863 nach
Jena.
[* 15] Sie erlangte Bedeutung durch den Verlag der
Romane und Reiseschriften F. Gerstäckers («Gesammelte Schriften» 1872-74,
in 20000 Exemplaren; «Ausgewählte Werte» 1889 u.
fg.),
ferner durch die Reisewerle von Wilh. Heine (üoer Japan), [* 16]
Livingftone, Heuglin, Bater (üder Afrika), [* 17]
Schlagintweit (Ostindien) [* 18] und viele andere. Dazu kommen: Verlepsch, «Die Alpen [* 19] in Natur und Lebensbildern» (5. Aufl. 1885),
Roßmäßlers «Natur- wissenschaftlicheVorlesungen»,wisscnschaftlicheWerle von A. von Humboldt, Mothes, O. Schraoer, Pe- rels, Meißner, A. von Winterfelds Novellen und Militärhumoresken, Gutztow^ dramat. und gesam- melte Werke, Romane und Dichtungen von Boden- stedt, Werke neuerer Sckriftfteller, wie Brackvogel, von Vibra, Vastian, Robert Pyr, von Dincklaae, von Eschstruth, Sophie Iunghans, Höfer, Lomse Mühlbach, Paul Niemeyer («Ärztliche Sprechstun- Artitel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶