Costa
(lat.), die Rippe.
Costa
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Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Costa
(lat.), die Rippe.
Costa,
1) Lorenzo, ital. Maler, geboren um 1460 zu Ferrara, [* 2] Schüler des Cosimo Tura und des Francesco Cossa zu Ferrara, war erst hier, dann in Bologna thätig, wo Francia Einfluß auf ihn gewann. Er besaß eine derbe, realistische Natur, welche selbst von Francias milder Kunstweise nicht unterdrückt werden konnte; Reichtum an Phantasie dagegen hatte ¶
er nicht. Die tiefe, kräftige Farbe der Ferraresen war ihm bereits eigen. Seine Hauptwerke befinden sich zu Bologna: in San
Petronio eine Madonna mit Heiligen (1492) und die zwölf Apostel (1495), in San Giovanni in Monte Mariä Krönung (1497) mit schöner
Landschaft, die Costa
überhaupt glücklich behandelte, ferner eine Madonna mit musizierenden Engeln und Heiligen,
in Santa Cecilia Fresken, in San Giacomo Maggiore die Madonna mit der Familie Bentivoglio (1488) und Allegorien (1490), im Berliner
[* 4] Museum eine Darstellung Christi im Tempel
[* 5] (1502). Costa
starb in Mantua.
[* 6]
2) Paolo, ital. Schriftsteller, geb. zu Ravenna, studierte hier und in Padua, [* 7] betrat nach und nach die Lehrstühle zu Treviso, Bologna und Korfu [* 8] und starb Er war der bedeutendste Kämpfer gegen die Neuerungen der romantischen Schule und suchte das Studium der Alten neu zu beleben, nahm auch mit Orioli und Cardinali an der Revision des großen Wörterbuchs der Crusca (1819-20) teil, übersetzte die Oden des Anakreon, die Homerische »Batrachomyomachie«, Schillers »Don Karlos« u. a. m. Durch seine vielverbreitete Erklärung der »Divina Commedia« (Bologna 1817 u. öfter, später von Bianchi umgearbeitet) wirkte er in weitern Kreisen erfolgreich für die Kenntnis Dantes. Sein Traktat »Dell' elocuzione« (Forli 1818) wurde in den Schulen Italiens [* 9] eingeführt. Seine Werke erschienen gesammelt Bologna 1825 und Florenz [* 10] 1829-30, 2 Bde. Seine Biographie schrieb Mordani (Forli 1840).
3) Michele, Komponist und Dirigent, geb. zu Neapel,
[* 11] ward auf dem dortigen Konservatorium gebildet und begab sich 1828 nach
London,
[* 12] wo er seitdem blieb; er starb in Brighton. Costa
gehörte zu den beliebtesten Musikern
in England und stand namentlich als Orchesterdirektor in großem Ansehen. Als solcher leitete er neben der Italienischen Oper
noch die von ihm ins Leben gerufenen geistlichen Konzerte in Exeter Hall
[* 13] sowie die der Philharmonischen Gesellschaft und fast alle
in England stattfindenden Musikfeste, im besondern die alle drei Jahre gefeierten Londoner Händelfeste. Zugleich war er Hofkonzertdirektor,
als welcher er 1869 von der Königin zum Ritter erhoben wurde. Unter seinen Kompositionen sind die Oper »Don Carlos« (1844) und
die in England beliebten Oratorien: »Eli« und »Naaman« hervorzuheben.
4) Isaac da, holländ. Dichter, s. Da Costa.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Costa,
Pietro, ital. Bildhauer, geboren zu Genua, wo er die Akademie besuchte und den großen römischen Preis erhielt.
Seine in Italien sehr geschätzten Werke sind meistens Statuen für Grabdenkmäler oder für öffentliche Plätze, so namentlich das Denkmal Mazzinis und neuerdings das des Königs Victor Emanuel für Turin.
Seit 1848 hat er seinen Wohnsitz in Rom.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Costa.
Ortsname des Kantons Tessin; vom lat. costa = französ. côte = Hang, Gehänge, Terrasse.
Vergl. den Art. Côte.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Borgnone).
882 m. Weiler, im Centovalli, über der neuen Strasse Locarno-Camedo und 18 km sw. Locarno. 27 Häuser, 75 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht, Kastanienhandel.
Auswanderung.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Contra).
491 m. Weiler, mitten in Weinbergen schön gelegen, 500 m s. Contra und 2 nw. der Station Gordola der Zufahrtslinie Locarno-Bellinzona der Gotthardbahn. 14 Häuser, 38 kathol. Ew. Weinbau, Viehzucht.
Auswanderung, besonders nach Californien.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Intragna).
639 m. Weiler, am Riale dei Mulini, ¾ Stunden w. Intragna und 10 km nw. Locarno. 14 Häuser, 43 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht, Kastanienhandel.
Rings von Wiesen und Kastanienhainen umgeben, prachtvolle Aussicht auf die Centovalli und das ganze untere Maggiathal.
Alte kleine Kirche.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Sessa).
566 m. Weiler, im Malcantone, mitten in Weinbergen und Kastanienhainen, 1 km n. Sessa und 3 km nö. der italienischen Station Cremenaga der Linie Ponte Tresa-Luino.
Postwagen Lugano-Curio-Astano.
Acker- und Weinbau. Nahe dem Dorf hat man vor etwa 30 Jahren gold- und silberschüssiges Erz ausgebeutet;
der Betrieb soll wieder aufgenommen werden.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Moghegno).
800 m. Gruppe von ca 20 im Juni und September bezogenen Hütten, im Val Aurigeno und 1½ Stunden sw. Moghegno.
Butter und Magerkäse.
(La) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). 2510 m. Abgerundeter und breiter Bergrücken, zwischen Val Santa Maria und Val di Campo, w. Seitenthälern des Val Blenio. Schöne Alpweiden an beiden Hängen, besonders aber am S.-Hang. Im O. endigt die Costa nw. Olivone mit der grünen Pyramide der Toira.
(La) (Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Corippo).
776 m. Gruppe von ca 12 im Frühjahr und Herbst bezogenen Hütten, im wilden Val di Corippo, am SO.-Fuss des Pizzo Orgnana, 600 m nw. Corippo und 8 km nw. der Station Gordola der Zufahrtslinie Locarno-Bellinzona der Gotthardbahn.
(La) (Kt. Wallis, Bez. Brig). 2469 m. Gipfel, w. Endpunkt eines kleinen, in der Cima del Rosso seinen höchsten Punkt erreichenden Felskammes, 10 km ssö. Simpeln. Ueber einem von Gondo ins italienische Val d'Antrona und nach Domo d'Ossola führenden, wenig bedeutenden Passübergang.
(Alp Della) (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona, Gem. Arbedo).
1650 m. Alpweide mit 3 im Sommer bezogenen Hütten, im Val d'Arbedo, 4 km sö. Arbedo über grossen Tannenwaldungen gelegen. 65 Kühe, 50 Ziegen.
Butter und Magerkäse.
(Alp Della) (Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Frasco).
1725-2200 m. Alpweide mit ca 12 im Sommer bezogenen und im obern Abschnitt des Val d'Efra zerstreut gelegenen Hütten, am S.-Fuss des Madone Grosso und 4 km nö. über Frasco. 50 Kühe, 70 Ziegen.
Butter und Käse.
(Poncione Della) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 1725 u. 1713 m. Doppelgipfel, n. Vorberg des Monte Tamaro, des bedeutendsten Bergstockes zwischen der Bahnlinie über den Monte Ceneri und dem Langensee, 3-4 Stunden s. über Magadino.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(lat.), Rippe;
kostāl, was auf die Rippen Bezug hat;
Kostalgie, Rippenschmerz.
Isaac da, niederländ. Dichter, geb. in Amsterdam, [* 14] stammte aus einer angesehenen
portug. Judenfamilie, studierte in seiner Vaterstadt und in Leiden [* 15] Rechtswissenschaft, trat 1822 zum Christentum über und wirkte als Lehrer und Mitdirektor des Seminars der freien schott. Kirche, bis er starb. Unter seinen poet. Werken sind hervorzuheben: «Prometheus» (1820),
«Poëzij» (2 Bde., 1821-22),
die Hymne «God met ons» (1826),
«Feestliederen» (1828),
«Vijf-en-twintig jaren» (1840),
«Wachter, wat is er van den nacht» (1848),
«Hagar en Elisabeth» (1852),
«De slag bij Nieuwpoort». Sie zählen zu dem Vorzüglichsten, was die neuere niederländ. Litteratur aufzuweisen hat. Auch hat Costa mehrere theol. und histor. Schriften veröffentlicht, wie «Bezwaren tegen den geest der eeuw» (1823),
«Israël an de volken» (1849),
«Bilderdijk herdacht» (1856),
«Over den mensch en dichter W. Bilderdijk» (1859) u. a. Seine «Kompleete dichtwerken» gab Hasebroek (3 Bde., Haarlem [* 16] 1861-63; Volksausg., Arnheim 1870), seine Briefe Groen van Prinsterer (Amsterd. 1872-76) heraus. -
Vgl. ten Kate, Bilderdijk en Costa (Amsterd. 1862).
Lorenzo, ital. Maler, geb. um 1460, gest. in Mantua. Zu Anfang seiner Thätigkeit folgte er der Richtung der Meister von Paoua und Ferrara, erst gegen Ende des 15. Jahrh. werden die Einflüsse der Schule von Bologna in seinen Schöpfungen fühlbar. So kamen zwei heterogene Elemente in seinem Stil zur Mischung: ein älteres mehr realistisches, derbes und ein ideales, zartes in späterer Periode, Costa beteiligte sich an den von Francia entworfenen Fresken in Sta. Cecilia.
Auch wirkte er an den Arbeiten im Palast des Giovanni Bentivoglio in Bologna mit. Seine Hauptwerke befinden sich zu Bologna; in San Giacomo: Madonna mit der Familie Ventivoglio (1488);
in San Pctronio. Madonna mit heiligen (1492) und die zwölf Apostel (1495);
in San Giovanni in Monte: Thronende Madonna mit Heiligen (1497), Krönung Mariä (1505);
in der Akademie: Vermählung Mariä (1505);
ferner: Der Hof [* 17] der Isabella Gonzaga (Paris, [* 18] Louvre), Darstellung Christi im Tempel (Berlin, [* 19] Museum).
Michele, ital. Komponist und Dirigent, geb. zu Neapel, wurde daselbst musikalisch gebildet, wirkte dort als Dirigent an der Bühne, später in Mailand [* 20] und Portugal. [* 21] Seit 1835 war er in London zuerst als Gesanglehrer, dann als Dirigent von Opern und Konzerten thätig und wurde 1869 in den engl. Ritterstand erhoben. Als Opernkomponist («Don Carlos» u. a.) versuchte er sich ohne Erfolg; mehr Beifall fanden seine engl. Oratorien «Eli» und «Naamau». Als Dirigent des großen, 1882 aufgelösten Londoner Gesangvereins «The Scared Harmonic Society» gab er im Londoner Krystallpalast seit 1857 mit einem Personal von 3-5000 Mann die großartigen Händel-Konzerte, die seinen Ruf begründeten. Er starb in Brighton.
Paolo, ital. Schriftsteller, geb. zu Ravenna, studierte in Padua, war Lehrer zu Treviso, Bologna und Korfu und starb Seine erste Schrift «Osservazioni critiche» (Bologna 1807) war gegen Montis «Bardo della Selva nera» gerichtet. Sein Traktat «Della elocuzione» (Forli 1818) wurde in den Schulen Italiens eingeführt. Durch eine Erklärung der «Divina Commedia» (Bologna 1819; später sehr oft abgedruckt und von Brunone Bianchi umgearbeitet) machte er Dantes Werk der ital. Jugend zugänglicher. 1819
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶