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Corvinlcllo, Metallarbeiten, welcke mit einge- legter Perlmutter, Steinen oder andersfarbigen Metallen verziert sind und nach einem von O. von Corvin erfundenen Verfahren unter galvanoplasti- scher Ablagerung einer verbindenden Metallschicht hergestellt werden. Man klebt die einzulegenden Stucke der Zeichnung entsprechend auf einer Metall- platte fest, macht das Ganze durch Aufbürsten von Graphit leitend und bringt es in einen galvano- plastischcn Apparat, wo das aus der Metallsalz- lösung sich abscheidende Metall allmählich die auf- getlebten Stücke einhüllt und mit ihnen ein Ganzes bildet, welches nach dem Abbeben auf der der Me- tallplatte zugekehrten Seite die eingelegten Stücke sauber in Metall gebettet zeigt, an der Oberfläche gereinigt und durch Vergolden, Versilbern, Gra- vieren u.s. w. verziert wird.
Man verfertigt so Tisch- platten, Möbeleinlagen, Buchdeckel u. s. w. Corvmus, Jakob, s. Raabe, Wilhelm. Corvmus, Matthias, König von Ungarn, [* 3] s. Matthias I. Corvinus. ^Corvinus. Corvmus, Mcssalla, röm. Redner, i'. Mcssalla Corvin-Wiersbihki, Otto Iul. Beruh, von, Publizist und Politiker, geb. in Gum- binnen, wurde auf den Kadettenschulen in Pots- dam und Berlin [* 4] erzogen, 1830 in Mainz [* 5] preuß. Lieutenant, nahm 1835 seinen Abschied und wid- mete sich der Schriftstellers, erfand auch als Leiter einer chemotypischen Anstalt das Corvinicllo (s. d.). 1848 und 1849 nahm er am Aufstande in Baden [* 6] teil, war Bürgerwehroberst in Mannheim, [* 7] dann Chef des republikanischen Generalstabs in Raftatt bis zur Übergabe der Festung. [* 8] Im September stand- rechtlich zum Tode verurteilt, wurde er zu sechs- jähriger Einzelhaft begnadigt, die er in Brucbsal abbüßte. 1855 war er in London, [* 9] 1861 als Be- richterstatter der Augsburger «Allgemeinen Zei- tung» auf dem nordamerik.
Kriegsschauplatz. Im
Kriege von 1870-71 war er Korrespondent der
«Neuen
Freien
Presse»
[* 10] (vgl. sein Vucb «In IVanos ^vitli
tlio (^i-man8», 2 Bde., Lond.
1872). Cos
starb in
Wiesbaden.
[* 11] Von seinen einst ver- breiteten volkstümlichen Geschichtswerken sind heute noch zu
nennen: «Illustrierte Weltgeschichte» (mit
Held, 4 Bde., Lpz. 1844-51; 2. Aufl., 8 Bde.,
1880-84),
«Histor. Denkmale des christl. Fanativ- mus» (2 Bde., ebd. 1845; 2. Aufl. als «Pfaffen- spiegel», Stuttg. 1869; 7. Aufl., Nudölst. 1891; da,;u als Ergänzung: «Die Geihler», 3. Aufl., ebd. 1892 -93), «Erinnerungen aus meinem Leben» (4 Bde., Amsterd. 1861; 4. Aufl., Rudolst. 1890-92),
«Die goldene Legende. Eine Naturgeschichte der Heiligen» (2. Aufl., Rudolst. 1889-90),
«1848-1871, Ge- schichte der Neuzeit» (3 Bde., 2. Aufl., Lpz. 1887), «1789-1848. Geschichte der großen französischen Revolution und ihrer Folgen» (ebd. 1883 fg.), «Histor. Hauspostille. Kurzgefaßte Weltgeschichte für das Volk» (2 Bde., ebd. 1884-86),
«Aus dem Zellengefängnis. Briefe 1848-56» (ebd. 1884). Unter dem Pseudonym O. v. d. Weiden veröffent- lichteer: «Die Hunyaden. Ein Trauerspiel» (Dortm. 1837; 2. Aufl., Lpz. 1880) und «Hassan. Dramat. Märchen» (Dortm. 1837). vorvus, f. Raben. Corydaltn, ^U^NOz, eine schwache orga- nische Base, die in der Wurzel [* 12] einiger ^oi-^äaliZ- Arten, z. V. von ^or^ä^Ii" cava. 3e/tto6?/. vorkommt. vor^ÄNiis 2)0., Lerchensporn, Pflanzen- aattung aus der Familie der Fumariaceen (s. d.) mit gegen 70 Arten, die vorzugsweise in der ge- mäßigten Zone der nördl. Halbkugel, besonders in Asicn und Europa [* 13] wachsen.
Die Blätter sind drei- zäblig zerschnitten oder zusammengesetzt, die Blüten in Äbrcn oder Trauben gestellt und mit einer zwei- lippigcn, in eincn gekrümmten, sackförmigen Sporn auslaufcndcn,vierblättcrigenBlumcnkrone versehen. Die bekannteste Art ist die in Deutschland [* 14] einhei- mische ersten Frül ling blühende, in feuchter lockerer Laub- erde und in steinigem Boden unter Gebüfch wachsende Pflanze, mit langer Traube schön purpurroter oder weißcr Blumen.
Ibr Wurzelstock war früher offizi- ncll. ^ast ebenso häufig ist (^. soliäa ^m., die sich von voriger durch massive Knollen [* 15] unterscheidet. Einige astat. und nordamcrik. Arten von 0. werden als Zierpflanzen gebaut, namentlich 0. nodilig ^ei's. aus Sibirien, mit graugrünen Blättern und blaß- gelben, an der Spitze schwärzlichen Blüten; 0. lon^i- Ü053. ^6i-F. vom Altai, mit einzeln stehenden, lang- spornigcn, rosenroten Blumen; 0. ^lauea ^7-s/i., einjährige Art aus Nordamerika, [* 16] mit blaßpurpur- rotcn, an der Spitze gelben Blumen, u. s. w. Die ausdauernden 0. eignen sich als Schattenpflanzen vorzüglich zur Vepflanzung der Gebüschränder in Ziergärten und Parks, sie lieben feuchten humus- reichen Boden und lassen sich im Herbst durch Stock- teilung leicht vermehren. voreilig, s. Fledermauspapageien. [* 17] Eorymbiferen ((^oi^indif^E), s. Kompositen. [* 18] vor^nidns, s. Blutenstand (Bd. 3, S. 165 d. vor^pka. !., Pflanzengattung aus der Familie der Palmen [* 19] (s. d.) mit 6 Arten im tropischen Asien, [* 20] besonders in Ostindien [* 21] heimisch.
Sie haben einen bald hohen, bald nur niedrigen, markerfüllten Stamm und dornige Blattstiele. Am längsten be- kannt und am berühmtesten ist 0. uniIiramüiksi-I.7^., die Fächer- oder SchirmPalme Ostindiens. Ihr 20-22 m hoher, fast gleichdicker, glatter Stamm trägt eine Blätterkrone von 10 -13 m Durch- messer. Die etwa 5 in langen fächerförmigen Blät- ter haben 2 in lange, armsdicke Stiele. In Ost- indien benutzt man sie zum Decken der Häuser; die Malabaren schreiben darauf mit eisernen Griffeln. Die kirschengroßen Früchte enthalten einen harten, holzigen Stcinkcrn, aus dem in Ostindien allerhand Zieraten verfertigt werden. Das Mark des Stam- mes liefert einen schlechten Sago, das Holz [* 22] ist fest und hart. Auch von dieser Palme [* 23] werden die jungen Blätter der Endknospe als Palmenkohl benutzt. Von der in Australien [* 24] vorkommenden 0. au8trM8 K. ^. (I^ivi8toii3. NU8ti'iiIi3 HlaT't., s. Tafel: Palmen III, [* 1] Fig. 5) werden Blätter, junge Knospen [* 25] und das Mark der Stämme in ähnlicher Weise verwendet.
Außer- dem ist diese Art wegen ihrer schönen Blätter eine beliebte Zierpflanze für Gewächshäuser. (lor^kasliI. KipMrrzs ^., s. Goldmakrele. vor^pkoäon OoM, Name einer am vollstän- digsten aus Nordamerika bekannten, dem?k6ii3.- coän8 (s. d.) nahe verwandten eocänen Familie, welche von dem letztern durch bedeutendere Größe, plumpe, elefantenähnliche Füße und stark entwickelte wehrhafte Eckzähne unterschieden war. vor^a., s. Schnupfen. Eos, [* 26] ein feines baumwollenes Gewebe [* 27] von der Insel Kos. S. auch Coß (Wegmaß). vos., Abkürzung für ^ou^ni (s. Konsul). Artikel, die man unter E ttermißt. find unter K aufzuwehen ¶