(Kt. Genf,
Linkes Ufer).
436 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Anhöhe über dem
Genfersee und 9 km nö. Genf.
Station der
Strassenbahnen
Genf-Douvaine u.
Genf-Hermance;
Dampfschiffstation 1 km w. vom Dorf.
Postablage. Gemeinde, mit
La Gabiule und
Maisons Neuves: 85
Häuser, 355 Ew., wovon 80 Reformierte;
Dorf: 45
Häuser, 191 Ew. Wein- und Futterbau.
Bierbrauerei.
Schloss.
Von Savoyen 1815 an den Kanton Genf
abgetreten.
Gallorömisches
Grab.
(Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
424 m. Gem. und Dorf, an der Strasse von
Oron la Ville und
Châtel Saint Denis nach
Vevey, mitten in
Weinbergen auf einer Terrasse reizend gelegen; 1,3 km n. der Station
Vevey der Simplonbahn und 800 m von der
Dampfschiffstation Corsier.
Postwagen
Vevey-Attalens-Châtel
Saint Denis. Gemeinde, mit
Le Châtelard,
Grenivaz und
Montet (den
sog.
Monts de Corsier): 154
Häuser, 1195 reform. Ew.; Dorf: 81
Häuser, 690 Ew. Hauptort des Kreises Corsier
,
der die Gemeinden Corsier
,
Corseaux,
Chardonne und
Jongny umfasst.
Acker- und Weinbau. Gemeinsame Kirchgemeinde zusammen mit
Corseaux,
Les Monts de Corsier und dem zur Zivilgemeinde
Vevey gehörenden
Quartier
Plan. Freie reform. Kirche. Die Pfarrkirche ist sehr alt; sie enthält das
Grab des nahe bei Corsier
getöteten Edeln
Jean de Compeys-Thorens und mehrere
Kapellen, deren eine von den gnädigen
Herren von Bern
dem Schlossvogt von Corsier
Adam de
Montet verliehen wurde. In neuester Zeit sind an den Gewölben des Chors Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert entdeckt
worden.
Filialen der Pfarrkirche von Corsier
waren die drei
Kapellen zu
Chardonne,
Jongny und
Corseaux. In Saleuroz,
auf Gemeindeboden von Corsier
, die Dank der Freigebigkeit von L. Roussy ins Leben gerufene Ferienkolonie von
Vevey. Corsier
ist die Heimat des preussischen Generalmajors Daniel de Crousaz (1746-1811); seines Vetters
Oberst de Crousaz, des letzten
Befehlshabers der von der Stadt
Bern auf dem
Genfersee unterhaltenen Kriegsflottille, der nach dem Kampf
von
Neuenegg von seinen eigenen meuternden Dragonern ermordet worden ist; des Pfarrers F. L. Allamand, eines mit Voltaire
in Briefwechsel stehenden geschätzten Schriftstellers und 1764 Professors an der Akademie
Lausanne.
Die
Herrschaft Corsier
wurde im 11. Jahrhundert vom deutschen Kaiser Heinrich IV. seinem getreuen Anhänger
Burkart von
Oltingen verliehen und ging 1092 z. T. an Vaucher de
Blonay, z. T. an
das Haus
Oron über. Im 14. Jahrhundert teilten
sich verschiedene Zweige dieser Geschlechter in den Besitz von Corsier
(so der
Bischof von
Lausanne und die
Herren von
Compeys und
Châtel einer-, die
Herren von
Oron und
Attalens andererseits), bis nach der Eroberung der Waadt
durch Bern
dieses alle
Güter
und Rechte der frühern Eigentümer von Corsier
an sich zog. 1803 wurde die ehemalige Zivil- und Kirchgemeinde Corsier zum
Kreis Corsier
umgestaltet und 1829 vom Waadtländer Staatsrat die heutige Einteilung geschaffen. Bronzenadel;
römische Münzen.