Corriéntes,
eine Provinz der Argentinischen Republik, liegt zwischen den Flüssen Parana und Uruguay und grenzt südlich an Entre Rios, nordöstlich an das Territorium der Missionen und ist 58,022 qkm (1053,9 QM.) groß. Der größte Teil der Provinz ist ein Flachland, mit zahleichen ^[richtig: zahlreichen] Seen und Schilfsümpfen bedeckt, und nur am Parana und im O. kommen wellenförmige Landrücken vor. Weite Strecken sind mit einer Art Bambus, dem Tacuarà der Guarani-Indianer, bewachsen, und auf den klaren Wasserflächen schwimmt die prachtvolle Victoria regia. Waldungen kommen nur im N. vor. Corriéntes ist reich an jagdbarem Wild. Strauße sind häufig in den Ebenen, Kaimans und der sogen. Tiger (Felis onca) in den Sumpfdickichten. Das Klima ist warm und feucht. Die Zahl der Einwohner betrug 1882: 204,000, deren Hauptbeschäftigung Viehzucht und Ackerbau bilden. 1884 zählte man 1,769,000 Rinder, 160,000 Pferde und 480,000 Schafe;
16,720 Hektar waren angebaut (mit Mais, Mandioka, Tabak und Zucker). - Die Hauptstadt Corriéntes (San Juan de Vera de las Siete Corriéntes) liegt 23 km unterhalb der Vereinigung des Parana mit dem Paraguay, dicht unterhalb der übrigens der Schiffahrt nicht hinderlichen Stromschnellen, denen sie ihren Namen verdankt, fast in Orangenwaldungen versteckt. Corriéntes hat 4 Kirchen, ein Regierungsgebäude (ehemals Jesuitenkloster), eine Bibliothek, ein Museum (1854 von Bonpland gegründet), lebhaften Handel mit Holz und Viehzuchtprodukten und (1882) 20,000 Einw. Sie wurde 1588 von Torres de Vera y Aragon gegründet.