Corral
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Corral
eine der südlichsten Provinzen Chiles in Südamerika, [* 4] am Stillen Ozean zwischen den Provinzen Arauco im N. und Llanquihue im S., umfaßt 21,536 qkm (391,1 QM.) mit (1885) 50,938 Einw., darunter eine ansehnliche Zahl deutscher Kolonisten. Längs der Küste ziehen sich die Küstenkordilleren hin, im O. steigen die Andes bis zu 2-3000 m auf und scheiden die Provinz von der Argentinischen Republik; zwischen beiden Gebirgszügen dehnt sich eine große, höchst fruchtbare, reichbewässerte Ebene aus.
Dicht am Fuß der Andes liegen große Seen, von denen der Rancosee der bedeutendste ist. Die wichtigsten Flüsse [* 5] sind: der Rio [* 6] Valdivia (Callecalle) und Rio Bueno. Das Klima [* 7] ist im allgemeinen mild und gesund. Es gibt noch ausgedehnte Urwälder, und der Boden, der sich für alle mitteleuropäischen Getreide- und Obstsorten eignet, ist erst zu einem kleinen Teil kultiviert. Das Tierreich ist spärlich vertreten. Bergbau [* 8] wird nicht betrieben; auch scheint der Mineralreichtum nicht bedeutend zu sein.
Haupterwerbsquellen sind: Ackerbau, Viehzucht und [* 9] Holzausfuhr. Die gleichnamige Hauptstadt liegt am schiffbaren Callecalle, 25 km oberhalb dessen Mündung in die Valdiviabai. Bereits 1551 gegründet, ist sie doch erst seit 1850 infolge der Einwanderung von Deutschen gewachsen. Sie hat eine höhere Schule, eine protest. Kirche, ein Theater, [* 10] Brauerei, Brennerei und Gerberei und (1875) 3872 Einw. Ihr Hafen ist Puerto de Corral (627 Einw.). Einfuhr 1882: 1,152,225 Pesos, Ausfuhr 10,970 Pesos. Valdivia ist Sitz eines deutschen Konsuls.