Corniani
,
Giambattista, Graf, ital. Litterarhistoriker, geb. zu Orzinovi unfern Brescia, studierte von 1759 an in Mailand [* 2] die Rechte und beschäftigte sich nebenbei mit Mathematik und Litteratur. Er trat zuerst mit einigen Trauerspielen und Opern, von welchen nur »Il matrimonio segreto« durch Cimarosas Komposition berühmt geworden ist, auf, entsagte sodann auf Mazzuchellis Rat der Dichtkunst und widmete sich nun teils der Landwirtschaft, teils dem Studium der Litteraturgeschichte.
Nachdem er sich durch einige agronomische
Schriften vorteilhaft bekannt gemacht, wurde er Mitglied und
später
Präsident der Accademia di Agricoltura in
Brescia.
Später bekleidete er verschiedene hohe richterliche
Ämter in
Mailand,
war auch Mitarbeiter am
Zivilgesetzbuch für
Italien
[* 3] und starb als
Richter am Appellationsgerichtshof zu
Brescia Cornianis
Hauptwerk sind seine »Secoli della letteratura italiana«
(Brescia 1804-13, 9 Bde., u.
öfter; neue
Ausgaben mit Zusätzen von Ticozzi,
Mail. 1832, 2 Bde.; von Predari,
Turin
[* 4] 1854-1856, 8 Bde.), nächst dem Werk
von
Tiraboschi; dem es an Gründlichkeit allerdings nachsteht, die vorzüglichste Geschichte der italienischen Litteratur
und noch heute unentbehrlich. Von seinen sonstigen
Schriften verdient sein »Saggio intorno alla poesia alemanna«
(Brescia
1770) hervorgehoben zu werden. Die übrigen sind meistens agronomischen und staatswirtschaftlichen
Inhalts.